TV On The Radio: New Yorker Einzigartigkeit.

Foto: Edel

Bestes Album 2008:
TV ON THE RADIO Dear Science (Edel) - Obwohl die New Yorker mit klar definierten Elementen wie Noise, Rock, Funk oder Soul arbeiten, schaffen sie es dennoch, stilistisch einzigartig zu bleiben. Kein schlechter Song ist hier drauf, schon deshalb heuer ungeschlagen.

Beste Newcomer:
HERCULES AND LOVE AFFAIR (DFA/EMI) - Neumoderner Disco-Auflauf mit Antony Hegarty an Stimme und Wehmut.
VAMPIRE WEEKEND (Edel) - schummeln sich mit seltsam rumpelndem und schrammelndem Kammer-Pop Stück für Stück in Ohr und Herz.

Bestes aus Österreich:
MATT BOROFF & THE MIRRORS Elevator Ride (Hoanzl) Der atmosphärereiche Rock von Matt Boroff war nie zwingender. Ausm Ländle.
LOS TORPEDOS transformieren auf Oysters and Wine (Extraplatte) den Mississippi sehr kulturhauptstadtverdächtig nach Linz.

Beste Evergreens:
DENNIS WILSON Pacific Ocean Blue (Sony) Das einzige Album des 1983 ertrunkenen Beach Boys, endlich neu aufgelegt.
Zum 20. Geburtstag von Sub Pop wird Superfuzz Bigmuff von MUDHONEY (Trost) neu ediert.
Plus: die fünf 80er-Alben von NEW ORDER. (Warner)

Beste Helden:
ROBERT FORSTER The Evangelist (Edel) Ein Popstar wie ein Freund. Ein weiser Dandy. Ein begnadeter Songwriter. Die schönsten Konzerte.
BLACK MOUNTAIN In The Future (Trost) Monolithischer Drogenrock, geiles Konzert. Die Ozzy Osbournes des Jahres.

Abstürze des Jahres 2008:
MGMT Oracular Spectacular (Sony) Heiße Luft statt heißer Scheiß.
Chant - Music For Paradise (Universal) Singende Mönche schaffen es zu "Wetten, dass ..?". Gottes Werk und Teufels Beitrag.
The Priests (Sony) aus England legen nach. Grüß Gott, Mammon.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.12.2008)