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Foto: APA/AP/Henny Ray Abrams

Die Unifem-Kampagne unter der prominenten Schirmherrinnenschaft Nicole Kidmans will, dass Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen auf der politischen Agenda der UN-Staaten ganz nach oben rücken.

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Wien - Am heutigen Internationalen Tag der Menschenrechte endet die alljährliche Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, die weltweit häufigste Menschenrechtsverletzung - auch in Österreich, wo jede fünfte Frau von Gewalt durch einen nahen männlichen Angehörigen betroffen ist. Anlässlich des 10. Dezembers betonten Vertreterinnen von internationalen und nationalen Hilfsorganisationen am Dienstagabend die Notwendigkeit eines geeinten Auftretens gegen jede Form von geschlechtsspezifischer Gewalt.

Immer mehr erkennen das Problem

Lilly Sucharipa vom österreichischen Nationalkomitee für Unifem präsentierte dabei die Unifem-Kampagne "Say NO to Violence against Women", bei der am 25. November fünf Millionen Unterschriften an den UN-Generalsekretär überreicht wurden. "Das ist ein Zeichen, dass eine immer größer werdende Anzahl von Menschen das Problem erkennt und sich dagegen stellt", so Sucharipa.

Berufsgruppen schulen

Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser, unterstrich in ihrem Statement, dass Österreich zwar in einigen Bereichen des Gewaltschutzes vorbildlich handle, es aber dennoch Lücken im Versorgungsnetz gebe. Sie wies besonders auf die Schlüsselrolle von medzinischen Personal zur Prävention von Gewalt hin. Rösslhumer: "Medizinisches Personal muss unbedingt zum Thema Gewalt an Frauen geschult werden, um Opfer von häuslicher Gewalt zu erkennen und ihnen adäquat zu helfen." Aber auch alle anderen Berufsgruppen, die in ihren täglichen Arbeit mit Gewaltopfern konfrontiert sind, sollten laut Rösslhumer flächendeckend geschult werden.

Unabhängiger Aufenthaltsstatus

Die aufenthaltsrechtlich schwierige Situation von Migrantinnen, die Gewalt durch ihren Mann erfahren, sei für die Wiener Frauenhäuser eines der vordringlichsten Probleme, erklärte Andrea Brem. Diese Frauen würden häufig in totaler Abhängigkeit von ihrem Mann leben und im Falle einer Trennung kann es passieren, dass sie die Aufenthaltsberechtigung in Österreich verlieren. Brem: "Deshalb fordern wir für diese Migrantinnen einen vom Mann unabhängigen Aufenthaltsstatus und einen verbesserten Zugang zum Arbeitsmarkt."

Viel zu tun

Alle drei Rednerinnen waren sich einig, dass das 60-jährige Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte für Frauen kein Grund zum Feiern sei, denn um Frauen vor männlicher Gewalt zu schützen, gebe es noch viel zu tun. (red)