Wien - Im Rahmen des Frauenförderungsprogramms "fFORTE excellentia" erhalten heuer fünf Universitäten, welche die Zahl ihrer Professorinnen steigern konnten, eine Förderung in Höhe von insgesamt 575.960 Euro. Insgesamt wurden 17 Berufungen gefördert. Mit dem vom Wissenschaftsministerium unterstützten Programm soll bis zum Jahr 2010 ein Anteil an weiblichen Professoren von 26 Prozent an den heimischen Unis erreicht werden, heißt es in einer Aussendung am Mittwoch. Für 2010 wurde ein neues Modell angekündigt.

Neun Bewerbungen

Über "fFORTE excellentia" erhalten die Unis für jede Professur, die mit einer Frau besetzt wird und die zugleich die bestehende Anzahl an weiblichen Professoren im Vergleich zum Vorjahr erhöht, einen Betrag von 33.880 Euro. Neun Universitäten haben sich heuer beworben (2007 waren es noch 13), fünf davon werden nun für mindestens eine relevante Berufung gefördert.

Uni Wien erhöht Frauenanteil um zwei Prozent

Die Uni Wien schuf mit sieben Berufungen am meisten neue weibliche Führungspositionen. Die Hochschule steigerte damit im Jahr 2007 (Bewertungszeitraum) ihren Frauenanteil um zwei Prozentpunkte auf 15,7 Prozent. Die Medizinische Uni Wien (MUW) beschäftigt nun - inklusive der drei neuen geförderten Berufungen - 15 Professorinnen (Frauenanteil bei Professuren gesamt: 12,8 Prozent).

Bildende bei 52,2 Prozent

Die Uni Klagenfurt steigerte ihre Professorinnenzahl von neun auf 14 Frauen (19,7 Prozent). Jeweils eine neue und geförderte Professur gab es an der Uni Linz (acht Professorinnen bzw. 7,2 Prozent) und an der Akademie der bildenden Künste Wien (12 Professorinnen bzw. 52,2 Prozent).

"Frauen bei mehr als Hälfte aller Neuberufungen berücksichtigen"

Seit Programmstart 2005 wurden mit der Initiative die Berufungen von insgesamt 79 Professorinnen unterstützt. Einen "weiteren deutlichen Anstieg des Professorinnenanteils" strebt Wissenschaftsminister Johannes Hahn an: "Hier wird die neue Bundesregierung gefordert sein", so der Minister in der Aussendung.

Eine Evaluierung des Programms hat gezeigt, das bisher vor allem Hochschulen mit ohnehin schon großem Bewusstsein für das Thema Frauenförderung profitierten. Um einen Professorinnenanteil von 26 Prozent im Jahr 2010 zu erreichen, "müssten 2008 und 2009 an allen Universitäten bei mehr als der Hälfte aller Neuberufungen Frauen berücksichtigt werden", hieß es in der Aussendung.

Neu: Zielerreichungsprämien von bis zu 70.000 Euro

Künftig soll neben dem bereits bestehenden Bonussystem für Berufungen von Professorinnen (Grundprämie künftig 30.000 Euro pro Professur) - ein weiterer monetärer Anreiz gesetzt werden: So wird sich jede Hochschule - abhängig vom Erfolg der anderen teilnehmenden Unis - zusätzlich individuelle Zielerreichungsprämien von bis zu 70.000 Euro pro Professur sichern können. Das neue Fördermodell soll bei der nächsten Ausschreibung 2010 (Bewertungszeitraum: 2008 und 2009) zum Einsatz kommen. Die Gesamtfördersumme beträgt 6,6 Mio. Euro. (APA)