Wien - Das wichtigste Motiv, einen Ball zu besuchen ist - bei weitem nicht das Tanzen. Das Beineschwingen rangiert sogar lediglich auf Platz fünf der Ballmotivierungsliste, wie die Ballmotivforschung nun im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien herausfand.

Laut einer aktuellen Studie der KMU-Forschung ist für 85 Prozent aller Ballbesucher am Wichtigsten, dass sie einen "schönen Abend mit dem Partner verbringen". Für 75 Prozent sind es "Flair und Ambiente", und je 70 Prozent nannten „Freunde treffen" und "Musik genießen". "Tanzen" nannten nur 60 Prozent.

Unwichtigstes Motiv

Das mit Abstand unwichtigste Motiv ist aber - entgegen der landläufigen Meinung - mit nur 15 Prozent das "Geschäftspartner treffen". Ein weiteres wichtiges, aber verschwiegenes Ballmotiv ist vermutlich bei "schönen Abend verbringen" und "Freunde treffen" inkludiert - nämlich das "Leut' ausrichten". In der kommenden Saison werden 450 Bälle veranstaltet, bei denen insgesamt rund 300.000

Ballgäste erwartet werden. Davon werden in etwa 200.000 Wienerinnen und Wiener sein, 65.000 Gäste werden aus den Bundesländern erwartet und 35.000 aus dem Ausland.

Pro Ball und Nase werden rund 215 Euro ausgegeben

Im Schnitt werden pro Ball und Nase rund 215 Euro ausgegeben, ermittelte die KMU-Forschung - was in Summe einer "Gesamtwertschöpfung von 64,5 Millionen Euro" entspricht, wie die Wiener Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank bei der Studienpräsentation Dienstagabend betonte.

Wobei aber lediglich 28,5 Millionen Euro direkt für die Ballkarten, Tischreservierungen sowie Speisen und Getränke beim Ball ausgegeben werden. Weitere 22,5 Millionen Euro werden für Ballgarderobe, Schuhe und Schmuck aufgebracht. Die Friseure und Kosmetiker bekommen rund 7,5 Millionen Euro. Und für die Gastronomen rund um die Ballsäle sowie die Taxler bleiben nochmals jeweils drei Millionen Euro. (
Roman David-Freihsl, DER STANDARD Printausgabe 11.12.2008)