Wien - Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) schließt einen Lohnverzicht für Beschäftigte im Kampf gegen steigende Arbeitslosigkeit nicht aus. In einem Interview für die "Tiroler Tageszeitung" und die "Vorarlberger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgaben) sagt der ehemalige ÖGB-Präsident: "Wir müssen mit ganz neuen Modellen - auch solchen, die wir zur Stunde vielleicht noch gar nicht kennen - versuchen, die Beschäftigung zu halten. Lohnverzicht steht dabei nicht im Vordergrund. Aber natürlich wird es auch Finanzierungsformen geben müssen, zu denen alle Beteiligten einen Beitrag leisten müssen".

Erstmals sei man in einer Situation, "wo nicht nur eine nationale Wirtschaft kränkelt, sondern es kränkeln alle Kontinente. Vieles ist da national nicht beantwortbar. Wir müssen schauen, dass die gesamte Volkswirtschaft am Leben bleibt und dass die Rezessionsprognosen so wenig wie möglich Realität werden. Den Anstieg bei der Arbeitslosigkeit wird es geben. Das ist so, das gehört offen und ehrlich gesagt. Was wir versuchen können, ist, den Anstieg einzudämmen. Wir haben bereits Konjunkturprogramme dazu erstellt. Zusätzlich werden wir seitens der Arbeitsmarktpolitik Maßnahmen wie die Kurzarbeit und die Qualifizierung von Arbeitskräften weiterentwickeln", so Hundstorfer.

Mitte Jänner soll es konkrete Maßnahmen geben, kündigt der Sozialminister an. Was den früheren Regierungsbeauftragten für Lehrlingsausbildung, Egon Blum, betrifft, sagt Hundstorfer, dieser werde von ihm als Berater engagiert. (APA)