Wenn seine Führung im Frühjahr kein Konzept vorlegen kann, "wie der ORF in Zukunft besteht, ist zu überlegen, wie die Strukturen oder das Management verändert werden, sodass das Unternehmen langfristig gesichert ist", so Ostermayer.

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Ausgerechnet im Ö1-"Morgenjournal" setzte Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (SP) dem ORF-Management eine letzte Frist: Wenn seine Führung im Frühjahr kein Konzept vorlegen kann, "wie der ORF in Zukunft besteht, ist zu überlegen, wie die Strukturen oder das Management verändert werden, sodass das Unternehmen langfristig gesichert ist".

"Regierung sägt an Sesseln der ORF-Führung" titelte daraufhin die APA, was Ostermayer zurückwies: Er habe nur auf die Verantwortung von Management und Stiftungsrat für die wirtschaftliche Gebarung hingewiesen. Heuer erwartet der ORF 100 Millionen Verlust; 2009 29 Millionen, die der langjährige ORF-Manager Peter Radel auf 60 bis 65 Millionen schätzt.

Regierung wolle ORF "aushungern"

Das BZÖ schloss aus Ostermayers Aussagen, dass sich die SPÖ von ORF-Chef Alexander Wrabetz distanziert. Die Grünen fürchten "politischen Proporz-Würgegriff", die Regierung wolle den ORF "aushungern". Parteichefin Eva Glawischnig verwies auf die Forderung von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll nach einer neuen ORF-Führung. Prölls VP-Manager Gerhard Karner befand, Glawischnig gehe es um Kommunikationschef Pius Strobl im ORF, davor Stiftungsrat der Grünen.

Raiffeisen, bitte warten

Ostermayer sprach sich im "Morgenjournal" gegen den Verkauf eines Fernsehkanals aus. Raiffeisen hat Interesse daran angemeldet. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 18.12.2008)