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Foto: APA/dpa/Uwe Zucchi

Wien - Länger arbeiten für weniger Pension, so lassen sich die Sparpläne der schwarz-blauen Koalition am Pensionssystem zusammenfassen. Demnach wird ab Jänner 2004 das Frühpensionsantrittsalter von derzeit 56,5 Jahren bei Frauen und 61,5 Jahren bei Männern um vier Monate angehoben, 2005 folgt eine weitere Anhebung um sechs Monate und von 2006 bis 2009 gibt es vier Mal eine jährliche Erhöhung um je acht Monate, bis dann Ende 2009 das Frühpensionsalter mit dem Regelpensionsalter von 60 Jahren Frau und 65 Jahren Mann gleichgestellt ist.

Gleichzeitig soll es für Männer und Frauen ab 2010 die Möglichkeit eines "frühzeitigen Pensionsantritts" geben, allerdings werden dafür jährlich statt bisher drei Prozent Abschlägen künftig 4,2 Prozent Abschläge von der Bemessungsgrundlage pro Jahr früherem Pensionsantritt abgezogen. Das Regierungspapier beschreibt hierbei nur den männlichen Fall (ab dem 60. Lebensjahr), ein Modell für Frauen wurde bis jetzt nicht vorgelegt.

Darüber hinaus wird die Pension auch dadurch gekürzt, dass der Steigerungsbetrag für ein Jahr Arbeit von derzeit zwei auf 1,78 Prozent abgesenkt wird. Man erreicht damit die maximal 80 Prozent Bemessungsgrundlage nicht mehr wie bisher nach 40 Jahren, sondern erst nach 45 Jahren (80,1 Prozent). Schließlich ist festgeschrieben, dass der Durchrechnungszeitraum für die Berechnung der Pensionshöhe von 15/18 Jahre bis 2033 auf 40 Jahre ausgedehnt wird. Am meisten verlieren dadurch Frauen mit angerechneten Kindererziehungszeiten, Teilzeitbeschäftigte und Menschen mit steiler Verdienstkurve.

Erwartete Verluste

Insgesamt rechnen WirtschaftsforscherInnen mit Pensionsverlusten von fünf bis zehn Prozent, in Extremfällen von bis zu 30 Prozent. Wifo-Experte Guger rechnete im Mittagsjournal für heute 30-Jährige ein mögliches Minus von drei bis fünf Prozent für Männer und sieben bis zwölf Prozent bei Frauen vor. Wichtig seien Abfederungsmaßnahmen, vor allem für Mütter, wird Guger im ORF-Teletext zitiert.

Senkung der Lohnnebenkosten

Damit es nicht zu einem Anstieg der Altersarbeitslosigkeit durch die Abschaffung der Frühpension kommt, ist von der Regierung wie angekündigt eine Senkung der Lohnnebenkosten für Ältere vorgesehen. So sollen Unternehmen für Frauen ab dem 56. und Männer ab dem 58. Lebensjahr drei Prozentpunkte weniger Lohnnebenkosten zahlen, ab dem 60. Lebensjahr sogar um zehn Prozentpunkte weniger. schrittweise Anhebung bis Oktober 2002 auf 56,5/61,5 Jahre. (APA/red)