Wien - FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache will mit Hilfe von Claudia Haider bei den Landtagswahlen im März einen "freiheitlichen Landeshauptmann" erreichen. Nur die FPÖ könne das "Erbe" von Jörg Haider "retten und bewahren", dem BZÖ-Kandidaten Gerhard Dörfler "traut die Bevölkerung das nicht zu". Und Strache will die Haider-Witwe Claudia an Bord holen und sie als Landtagspräsidentin ins Spiel bringen.

Das BZÖ habe hier bisher versagt und in der "ganzen schmutzigen Berichterstattung um das Ableben Haiders Claudia nicht in Schutz genommen". Das BZÖ könnte sich "auflösen", sagt Strache den abgespaltenen Orangen den Kampf an und schließt auch eine Wiedervereinigung aus.

"Ich schließe niemanden aus"

Über den "besten Spitzenkandidaten", den er am Montag präsentieren will, schweigt sich Strache aus. Auf Namen wie Mathias Reichhold oder Franz Klammer oder Claudia Haider angesprochen gibt er sich zugeknöpft. "Ich schließe niemanden aus". Auch ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, wollte Strache nicht sagen. Ob es Gespräche über einen gemeinsamen Kandidaten von FPÖ und BZÖ gibt? - Strache: "Nein. Das BZÖ verengt sich auf Dörfler, dem ist das ein paar Schuhnummern zu groß". Und er wolle mit dem FPÖ-Spitzenkandidaten auch gleich aktiv auftreten, über die Kärntner Grenzen hinweg.

Eine Wiedervereinigung mit dem BZÖ schließt er aus. "Die Frage stellt sich nicht. Wenn man sich das BZÖ anschaut, und die Rolle Ewald Stadlers. Der hat ja ein Tourette-Syndrom, da wenden sich die Wähler mit Entsetzen ab". Und "da wandern schon Funktionäre vom BZÖ ab". Ziel für die FPÖ in Kärnten werde es in erster Linie sein müssen, einen "roten Landeshauptmann abzuwehren".

BZÖ: FP-Chef "pietätlos"

Als "peinlich und pietätlos" bezeichnet BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz die Aussage von Strache, Claudia Haider zur Landtagspräsidentin machen zu wollen. "Wir verwehren uns im Namen der Familie Haider gegen die Vereinnahmung durch die FPÖ", so Strutz. Frau Haider habe bereits angekündigt, sich nicht politisch betätigen zu wollen. Er wertet Straches Aussage als Versuch, "mit starken Sprüchen Aufmerksamkeit zu erregen".

Laut einer am Samstag in der "Kleinen Zeitung" veröffentlichten Sora-Umfrage käme das BZÖ in Kärnten derzeit auf 41 Prozent der Stimmen (im April waren es noch 44 Prozent gewesen). Die SPÖ konnte dagegen von 33 auf 38 Prozent aufholen. Die ÖVP sieht Sora mit elf Prozent weiterhin im Tief, die Grünen würden mit sechs Prozent im Landtag bleiben, die FPÖ den Einzug mit zwei Prozent dagegen verpassen. Eine vom BZÖ in Auftrag gegebene OGM-Umfrage sah die Orangen in Kärnten zuletzt bei 42 Prozent, die SPÖ bei 29, die ÖVP bei zwölf, die Grünen bei zehn und die FPÖ bei fünf Prozent. (APA)