Moskau - Nach jahrelangem Boom ist die Ölproduktion in Russland zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt zurückgegangen. 2008 sei die Förderung des weltweit zweitgrößten Ölexporteurs um 0,9 Prozent auf durchschnittlich 9,78 Millionen Fass am Tag geschrumpft, teilte das Energieministerium in Moskau am Freitag mit.

Viele Experten gehen davon aus, dass die Fördermenge in den nächsten Jahren nur schwer wieder gesteigert werden kann. Die Gründe dafür sind unter anderem die gesunkenen Ölpreise und hohe Steuern, die Produzenten wie Transneft die Modernisierung ihrer Anlagen und Erschließung neuer Öl-Felder - vor allem im Osten Sibiriens - erschweren. Unter dem Verfall des Ölpreises, dem Exportschlager Nummer Eins, leidet zunehmend auch die gesamte russische Wirtschaft.

Die Weltbank erklärte Mitte Dezember, das rohstoffreiche Land benötige möglicherweise Finanzspritzen aus dem Ausland, falls der Ölpreis unter die Marke von 30 Dollar pro Fass sinke. Ein Fass US-Leichtöl verbilligte sich am Freitag zeitweise um zwei Dollar auf rund 42 Dollar. Vor einem halben Jahr kostete ein Fass noch 147 Dollar. (APA/Reuters)