Shanghai - Die chinesische Wirtschaft verliert nach Einschätzung eines staatlichen Forschungsinstituts weiter an Schwung. Wegen des schwächeren Exports werde in diesem Jahr nur noch ein Wachstum von acht bis neun Prozent erwartet, sagte der Chefvolkswirt des State Information Centre, Fan Jianping, am Montag. Für 2008 geht sein Institut von einem Plus von 9,3 Prozent aus. 2007 war die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt noch um 11,9 Prozent gewachsen.

"Die Abkühlung beim Wachstum wird eine Weile anhalten", wird Fan in der amtlichen "Shanghai Securities News" zitiert. Der Abwärtstrend könne aber in der zweiten Jahreshälfte enden. Unter Druck stehen für allem die Exporteure. Sie leiden unter der weltweit sinkenden Nachfrage infolge der Finanzkrise. 2008 und 2009 könnte dies zusammen rund 25 Millionen Arbeitsplätze in der Exportbranche kosten, sagte Fan. "Aber die Bestrebungen der Regierung, die Binnennachfrage zu steigern, könnten die negativen Folgen des langsameren Exportwachstums teilweise ausgleichen", sagte der Chefvolkswirt.

China will der heimischen Autobranche einem Bericht zufolge unter die Arme greifen, um in diesem Jahr Wachstumsraten von rund zehn Prozent zu gewährleisten. Vorgesehen seien Steuernachlässe beim Autokauf und Anreize für die Entwicklung umweltfreundlicherer Fahrzeuge, berichtete die "Shanghai Securities News" am Montag. Auch solle die weitere Konsolidierung der Branche gefördert werden. Die Regierung in Peking wolle die konkreten Maßnahmen im ersten Vierteljahr 2009 vorstellen. Nach Jahren mit zweistelligen Zuwachsraten hat die Nachfrage nach Autos in China wegen der Konjunkturflaute vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2008 spürbar nachgelassen. (APA/Reuters)