Wien  - Im Rahmen jener Untersuchungskommission des Wiener Gemeinderates, die sich mutmaßlichen Missständen in der Psychiatrie widmet, stehen im Jänner die wohl spannendsten Zeugenauftritte bevor: Spitzenpolitiker und Spitalsmanager werden sich dort die Klinke in die Hand geben. Bei der ersten Sitzung im neuen Jahr wird am Donnerstag der Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes, Wilhelm Marhold, Rede und Antwort stehen.

Namhafte Vertreter der Regierungspartei werden dann Ende Jänner im Zeugenstand erwartet: Für den 22. Jänner ist unter anderem der Auftritt von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely vorgesehen. Am 30. Jänner werden die frühere Gesundheits- und jetzige Finanzstadträtin Renate Brauner sowie Bürgermeister Michael Häupl von der Kommission befragt.

Die U-Kommission wurde nach Bekanntwerden unterschiedlicher Vorwürfe - betreffend vor allem das Otto-Wagner-Spital - von der Opposition einberufen. Sie soll eine mögliche politische Verantwortung für etwaige Missstände klären. Diskutiert wurde unter anderem, ob der Einsatz von Netzbetten sinnvoll ist, oder nicht.

Der bisherige Verlauf des Ausschusses war aber nicht nur von fachlichen Erörterungen, sondern vor allem von Disputen zwischen der Opposition und der regierenden SPÖ geprägt. Letztere hat sich unter anderem gegen eine Vorladung von betroffenen Patienten ausgesprochen. (APA)