Im Mozartjahr - da war es auch nicht sonderlich schwer, sich als Festival effektvoll abzugrenzen, auch wenn sich alle Veranstalter nicht nur Europas auf Amadeus gestürzt hatten. Schließlich: Kein anderes Festival der Welt bietet alljährlich so viele verschiedene interpretatorische Zugänge zur Welt des Salzburger Meisters.

Zudem würde - abseits dieser konzeptuellen Grundausrichtung - auch nur die üppige Ansammlung prominenter und für Qualität bürgender Künstlernamen ausreichen, um der Salzburger Mozartwoche (23. Jänner bis 1. Februar) internationale Aufmerksamkeit zu sichern.

Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Sir Simon Rattle, Seiji Ozawa, Pierre Boulez, Daniel Harding und Marc Minkowski lassen heuer substanzvolle Momente erwarten - ebenso Solisten wie Annette Dasch, András Schiff, Daniel Barenboim, Mitsuko Uchida, Christian Gerhaher und Genia Kühmeier.

Und nicht weniger hoch dürfen die Erwartungen bei Orchestern wie Wiener Philharmoniker, Musiciens du Louvre-Grenoble, Freiburger Barockorchester und ensemble intercontemporain sein. All diese Interpretenqualität widmet sich natürlich Mozart, sie stellt ihn diesmal aber auch Joseph Haydn und der Moderne gegenüber.

Die Salzburger Mozartwoche ist also ein Festival von großer Vielfalt; übrigens ein Festival auch, das sich schon aus kalendarischen Gründen in den nächsten Jahrzehnten nicht um Amadeus-Konkurrenz kümmern muss. Mozarts 300. Geburtstag ist erst 2056 zu feiern; und dessen 250. Todestag wird erst 2041 zum Thema. (Ljubisa Tosic / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2009)