Karl Öllingers Mitarbeiter ist laut FPÖ "offensichtlich linksradikal".

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Wien - Nach den jüngsten Rechtsradikalismus-Vorwürfen der Grünen gegen Mitarbeiter des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf hat die FPÖ nun zum Gegenschlag ausgeholt. Im Visier: Lukas Wurz, Mitarbeiter des grünen Sozialsprechers Karl Öllinger. Laut FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky sei dieser Gründungs- und Vorstandsmitglied des "gewaltbereiten, linksradikalen TATblatts" gewesen. Vilimsky forderte in einer Aussendung am Donnerstag eine Klarstellung von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) über den "offensichtlich linksradikalen Mitarbeiter".

"Drehscheibe für Kleinterrorismus"

Gerade das "TATblatt" sei über viele Jahre im Verdacht gestanden, Drehscheibe für linke Gewalt und Kleinterrorismus zu sein, empört sich Vilimsky. So seien darin Bekennerschreiben von Anschlägen veröffentlicht worden. Für den blauen Generalsekretär ist es "unglaublich, dass jemand, der seit 1988 einen Verein leitet, der Bekennerschreiben von Anschlägen, Anleitungen zum Bombenlegen und Aufrufe zur Aussageverweigerung im Fall Ebergassing veröffentlicht hat, gleichzeitig Öllingers engster politischer Ratgeber und Vertrauter ist".

Vilimsky gibt sich überzeugt, dass Prammer, "die ja so gerne Erklärungen von Mitgliedern des Hohen Hauses einmahnt, in der Causa Öllinger mit diesem und der grünen Klubobfrau schon längst einen Termin anberaumt hat, bei dem sie Auskunft über diesen grünen Mitarbeiter einholen wird". Auch dem ehemaligen ÖVP-Abgeordneten Helmut Kukacka sei Öllingers Mitarbeiter bereits aufgefallen. Angesichts dieser Fakten kann sich der blaue Generalsekretär nur schwer vorstellen, dass Prammer und der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (ÖVP) "auf einem Auge politisch blind sein wollen".

TATblatt 2005 eingestellt

Das TATblatt entstand nach dem Studentenstreik 1987/88. Es wurde vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung als linksextremistisch eingestuft. Ein bekannter Unterstützer des Blattes war der ehemalige SPÖ-Abgeordnete Caspar Einem. 2005 wurde es eingestellt.

Öllinger: "Nazidreck-Affäre versetzt FPÖ in Panik"

Karl Öllinger ortete bei Vilimskys Vorwürfen "verzweifelte Panikreaktionen und Rundumschläge bei der FPÖ". Die "Nazidreck-Affäre" versetze die FPÖ in helle Panik. Er schlägt Graf, der behauptet, dass die von Öllinger vorgelegten Bestelllisten gefälscht sind, vor, wegen übler Nachrede und Verleumdung zu klagen. "Dann darf ich den Wahrheitsbeweis erbringen", so Öllinger.

Zum Vorwurf, sein Mitarbeiter sei Gründungs- und Vorstandsmitglied des "gewaltbereiten, linksradikalen TATblatts" gewesen, nahm Öllinger nicht konkret Stellung. (APA/red)