Prostitution ist eines der ältesten und meistverbreiteten Phänomene der Weltgeschichte. Selten freiwillig, meistens gezwungen, sind vor allem Frauen als Prostituierte tätig. Auch im Judentum kann Prostitution bis zu den Anfängen der Religion zurückverfolgt werden. Dies zeigt u.a. die Geschichte von Tamar und Juda in 1. Mose 38. Jüdische Frauen wurden durch soziale Notlagen oder andere Zwänge immer wieder in die Prostitution gedrängt. Eines der grauenvollsten Beispiele ist die Zwangsprostitution in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.

Im Rahmen eines Themensemesters zur Rolle der Frau im Judentum setzen sich nun ProfessorInnen des Instituts für Judaistik der Universität Wien sowie geladene GastreferentInnen mit dem Thema "Die Prostitution in der Geschichte des Judentums" von der Antike bis zur Gegenwart auseinander.

Mit einer öffentliche Vortragsreihe startet am Donnerstag, 15. Jänner, 13-18 Uhr, das Semester:

  • Armin Lange: Opfer oder Täterin? Die Aussagen des Qumrantexts 4Q184 zur Prostitution.
  • Günter Stemberger: Der Rabbi und die Hure (Sifre Num § 115 und ähnliche Texte).
  • Eszter Katalin Füzessy: Prostitution im mittelalterlichen Midrasch.
  • Klaus Davidowicz: Bertha Pappenheims Kampf gegen die Prostitution.
  • Paul Chaim Eisenberg: Prostitution aus der Sicht der Rabbiner.
  • Frank Stern: Zwangsprostitution und Todesfabriken im Spielfilm.

Tipp: Women in Love

Bereits am Mittwoch, 14. Jänner steht um 18.15 Uhr ein Gastvortrag im Rahmen des Themensemesters von Aurora Salvatierra Ossorio, Professorin am "Departamento estudios semíticos" der Universität Granada, zum Thema "Women in Love: A Jewish Tale by Jacob ben Eleazar (12th-13th cent.)" am Programm.