Foto: Landesgalerie

Linz - Die Landesgalerie Linz zeigt im Kulturhauptstadtjahr eine große Toulouse-Lautrec-Schau. Unter dem Titel "Der intime Blick" werden von 28. Februar bis 7. Juni Werke des französischen Malers aus "fast allen Sammlungen" gezeigt. Das kündigte der Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen, Peter Assmann, in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz an.

Exakt 100 Jahre nach der Erstpräsentation von Henri Toulouse-Lautrec in Österreich beleuchtet die aktuelle Ausstellung in Kooperation mit Linz09 eine bisher nur wenig beachtete Facette im Werk des Künstlers: seine präzise Erfassung des modernen Menschenbildes zwischen öffentlichem und privatem Raum. Es sei "sehr, sehr anstrengend" gewesen, die Schau zu realisieren, so Assmann. Die Erstkontakte hätten vor fünf Jahren stattgefunden, berichtete der Leiter der Galerie, Martin Hochleitner, vor drei Jahren habe man mit den eigentlichen Vorarbeiten begonnen. Bereits 1989 und 1990 war eine Linzer Toulouse-Lautrec-Ausstellung in der damaligen Neuen Galerie zum Publikumsmagneten geworden.

Kooperationen mit Linz09

Ebenfalls in Kooperation mit dem Kulturhauptstadtteam und im Schlossmuseum beleuchtet die Schau "Das Grüne Band Europas" von 4. Juli 2009 bis 8. Jänner 2010 das Gebiet entlang des ehemaligen Eisernen Vorhanges. Dabei werden historische und aktuelle Probleme sowie Zukunftsaussichten aufgearbeitet. Unter dem Titel "One-Night Stand" eröffnen Landesgalerie und Linz09 von 1. bis 21. September täglich eine Einzelausstellung eines in Linz lebenden Künstlers. "Der 'Fall' Forum Design" wiederum widmet sich von 14. Oktober 2009 bis Jänner 2010 einem ambitionierten Architekturprojekt der 1980er-Jahre, das zu einem Gerichtsfall wurde.

Mit der Großbaustelle beim Schlossmuseum liege man "voll im Zeitplan", berichtete Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer, die Erweiterung werde Anfang Juli eröffnet. Pühringer zog Bilanz über ein "irreguläres Museumsjahr" 2008: Wegen der Baustellen im Schlossmuseum und in der Landesgalerie sei die Gesamtbesucherzahl in den Landesmuseen verglichen mit 2007 um rund 40.000 auf etwa 140.900 gesunken. In den elf Häusern wurden in Summe 46 Ausstellungen eröffnet und 180 Veranstaltungen durchgeführt. Knapp 34.000 Besucher nahmen an Führungen und Workshops teil. "Die Vermittlung rückt immer mehr in den Mittelpunkt", erklärte Pühringer. Besonders hob er die Mitte September im Schlossmuseum eröffnete Ausstellung "Kulturhauptstadt des Führers" hervor, die bis dato trotz Baustelle über 26.000 Personen besucht hätten. (APA)