Das schönste Ziel einer Winterwanderung ist eine warme, bewirtschaftete Hütte.

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Grafik: DER STANDARD

Wanderer, die um diese Jahreszeit auf eine offene Hütte Wert legen, in der sie gemütlich in einer warmen Stube Rast machen können, finden in den Voralpen nur beschränkt Ziele vor. Die meisten Schutzhäuser haben geschlossen, weshalb die wenigen offenen Hütten sich regen Zuspruchs erfreuen. Ein Musterbeispiel dafür ist die Hainfelder Hütte auf dem Kirchenberg, die an Wochenenden von Vereinsmitgliedern des Touristenklubs bewirtschaftet wird, und zwar vorzüglich. Sie ist selbst bei schlechtem Wetter gut frequentiert, bei Schönwetter quillt sie über.

Der Andrang bringt den Vorteil mit sich, dass sich fast immer eine gute Spur zum Gipfel findet, egal, aus welcher Seite man den Berg in Angriff nimmt. Selbst bei viel Schnee sind auch die meisten anderen Wege einigermaßen gut begehbar, was die Attraktivität des Kirchenbergs noch erhöht.

Erstaunlicherweise hält das Bundesamt auch in der neuesten Ausgabe seiner Karte an der falschen Schreibweise Kirchberg fest, was viele Freunde des beliebten Berges ärgert, denn selbst in der ältesten alpinen Literatur findet sich nur die Bezeichnung Kirchenberg.

Zur Hainfelder Hütte führen Wege aus allen Himmelsrichtungen, doch eine der interessantesten Routen nimmt im unteren Halbachtal ihren Ausgang, wobei man den Felszacken des Lindensteins "mitnehmen" kann. Der kurze Anstieg auf die steinerne Aussichtskanzel verlangt aber Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Wer die "Kurzkletterei" scheut, hält sich aussichtsmäßig auf dem Gipfel des Kirchenbergs schadlos, von der Hütte genießt man einen herrlichen Blick zum Wienerwald und ins obere Gölsental. Von der Terrasse schaut man zur Reisalpen-Gruppe. Der Weg ist teilweise steil und kann auch rutschig sein.

Die Route:
Vom Gasthaus Haxenmühle im unteren Halbachtal wandert man ein kurzes Stück die Straße flussaufwärts und hält sich dann links auf die grüne Markierung, die über das Gehöft Knauer zur Lindensteinhütte führt. Gehzeit eine Stunde. Auf der grünen und später blauen Markierung gelangt man in einer weiteren halben Stunde zum Gipfel des Kirchenbergs mit der Hainfelder Hütte.

Der Rückweg erfolgt bis zur Lindensteinhütte auf der Anstiegsroute, dort hält man sich rechts auf die nach Rohrbach an der Gölsen führende grüne Markierung und wandert bis zum Schadenhof. Dort hält man sich links auf den gelb markierten Weg, der zum Ausgangspunkt zurückführt. Gehzeit ab Hainfelder Hütte 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/10./11.1.2009)