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Schönfelder macht fürs Erste "Schluss mit unlustig".

Foto: APA/epa/Favre

Frage: Die Saison lief schlecht, jetzt sagen Sie: "Schluss - bis auf weiteres." Wieso?

Antwort: Solang es irgendwie geht, fährt man. Weil man drauf getrimmt ist, immer an seine Chance zu glauben. Man überwindet sich und hofft, das Ruder herumreißen zu können. Die Entscheidung ist schwergefallen, aber im Moment, in dem ich sie getroffen hatte, wusste ich: Es ist die einzig richtig. In so einer Phase ist es wichtig, sich nicht in Oberflächlichkeiten zu flüchten: Es wäre zu einfach zu sagen, dass die Bindungsplatte oder sonst wer Schuld ist. Denn nur wer ernsthaft und bei sich Fehler sucht, kann gegensteuern. Und manchmal erkennt man dann, dass es einen ganz natürlichen Zyklus von Erfolg und Niederlagen gibt.

Das wiederholt sich bei jedem Menschen sicher ein paar hundert Mal im Leben. Das muss man akzeptieren: Man kann trainieren - aber man darf nie vergessen, dass der sichtbare Erfolg immer nur einen Teilaspekt des ganzen Lebens darstellt. Man fokussiert auf einen Bereich, auf eine Disziplin - aber was zählt das schon in der Gesamtbilanz? Wenn man sich irgendwann fragt, wie gut das eigene Leben insgesamt war.

Frage: Das klingt fast wie ein Nachruf - aber Sie wollen ja wiederkommen. Irgendwann. Woher soll denn die Motivation dafür kommen?

Antwort: Es gibt immer einen Totpunkt, die Talsohle. Da geht gar nix mehr. Das muss man akzeptieren. Das ist der Moment, um zu sagen: Zeit für eine Pause! Obwohl: Das Skifahren fehlt mir jetzt schon. Umso wichtiger ist es, Abstand zu kriegen - damit die Flamme danach wieder Kraft hat zu lodern. (DER STANDARD; Printausgabe, 10.1./11.1.2009)