Moskau/Prag - Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft hat die Aussetzung des Abkommens über den Einsatz von Kontrolleuren im russisch-ukrainischen Gasstreit durch Moskau mit Unverständnis aufgenommen. "Aus unserer Sicht ist die Vereinbarung voll gültig. EU-Industriekommissar Andris Piebalgs hat klar erklärt, dass eine einseitige Erklärung der Ukraine kein Bestandteil des Abkommens ist", teilte die EU-Ratspräsidentschaft am Sonntagabend in Prag mit.

Der Berater des tschechischen Regierungschefs Mirek Topolanek in Energiefragen, Vaclav Bartuska, sagte, Russland und die Ukraine hätten versichert, dass sie Interesse an einer schnellen Erneuerung der russischen Gas-Lieferungen durch die Ukraine nach Westen hätten.

"Leider sehen wir, dass auf beiden Seiten Menschen existieren, für die ein transparenter Transit ein wirtschaftlicher Verlust wäre", teilte Bartuska der Deutschen Presse-Agentur dpa in Moskau telefonisch mit. "Es würde uns sehr leidtun, wenn der persönliche Profit dieser Leute wichtiger wäre als die Interessen der Menschen in Russland, der Ukraine und der EU." (APA/dpa)