São Paulo - Brasilianische Forscher haben im Süden des Landes den 242 Millionen Jahre alten Schädel eines Tiers gefunden, das der Gattung Luangwa zugeschrieben wurde. Luangwas gehörten zur entwicklungsgeschichtlich besonders interessanten Gruppe der Cynodontia: Reptilienverwandte, die sich von Reptilien im eigentlichen Sinne durch zahlreiche Merkmale im Skelettaufbau unterschieden und  - so die Vermutung mancher Forscher - teilweise von Fell bedeckt und endotherm ("warmblütig") gewesen sein könnten. Aus dieser Gruppe, die bedeutend älter als die Dinosaurier ist, entwickelten sich auch die Säugetiere. Luangwas und verwandte Gattungen stehen uns also näher als alle heute noch lebenden Reptilienarten.

Die Gattung wurde nach einem Fluss im Süden Afrikas benannt, wo vor einigen Jahren entsprechende Fossilien gefunden worden waren. Vor 242 Millionen Jahren, in der frühen Trias, waren die heutigen Kontinente noch im Superkontinent Pangaea vereint, Afrika und Südamerika waren unmittelbar aneinander liegende Regionen derselben Landmasse. Der aktuelle Fund in Brasilien illustriert damit die geologische und biologische Entwicklung und ist laut den Wissenschaftern Sergio Furtado Cabreira und Lúcio Roberto da Silva außergewöhnlich gut erhalten. (APA/red)