Foto: MiA 2008, Johannes Brunnbauer

Zum zweiten Mal in Folge werden auch heuer wieder Auszeichnung für besondere Leistungen von Frauen mit Migrationshintergrund vergeben.

Foto: MiA 2008, Johannes Brunnbauer

Wien – Entscheidend für die Chancen von Einwanderinnen und ihrer Töchter seien "die Bilder in den Köpfen", meint Staatssekretärin Christine Marek. In den Köpfen von Männern wie von Frauen, von angestammten ÖsterreicherInnen ebenso wie von MigrantInnen selbst: "Es geht darum, positive Beispiele von Frauen mit Migrationshintergrund, die in Österreich eine neue Heimat gefunden haben, zu präsentieren und damit die öffentliche Wahrnehmung zum Positiven zu verändern."

Immerhin, so die ÖVP-Politikerin, kämen inzwischen bereits 17,9 Prozent aller im Lande lebenden Frauen aus Familien der ersten oder zweiten Einwanderergeneration. In Zahlen: 755.000 von insgesamt 4,2 Millionen Einwohnerinnen. Ihnen Zukunftsperspektiven und positive Rolemodels zu geben, sei eine "große Herausforderung".

Ein Ort, um diesen Perspektivenwechsel zu vollziehen, wird auch heuer wieder die Verleihung des MiA-Awards sein: Zum zweiten Mal in Folge werden auch heuer wieder Auszeichnung für besondere Leistungen von Frauen mit Migrationshintergrund vergeben.

Am 7. März, dem Vorabend des Internationalen Frauentages, wird der Preis in Kooperation mit dem Standard im Rahmen einer Gala an die Gewinnerinnen überreicht, in sechs verschiedenen Kategorien: Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Sport, gesellschaftlichem und humanitären Engagement. Sowie, heuer neu, in der Kategorie Journalismus, wobei hier auch Männer und auch NichteinwandererInnen ausgezeichnet werden sollen.

Initiiert hatte Marek den MiA-Award ursprünglich selbst, doch das Konzept war von Anfang an vielfältig und überparteilich: Auch ÖGB-Frauenvorsitzende Margit Csörgits, Akakiko-Geschäftsführerin Mija Friedländer, Dudu Küçükgöl vom Bundesvorstand der muslimischen Jugend sowie Christian Friesl, Leiter der Abteilung Gesellschaftspolitik in der Industriellenvereinigung gehören zu den Gründern.

Schon beim Start im vergangenen Jahr fand sich unter den Nominierten und Ausgezeichneten manch namhafte Frau. Etwa Beatrice Achaleke von der "Schwarze Frauen Community", die den MiA-Award in der Kategorie "gesellschaftliches Engagement" überreicht bekam: Wenige Monate später war sie bei den Grünen als Integrationssprecherin im Gespräch. Sowie die in Brasilien geborene Mikrobiologin Fatima Ferreira, die in der Kategorie Wissenschaft nominiert war: Vor kurzem wurde sie zur Wissenschaftlerin des Jahres gekürt. (Irene Brickner/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.1. 2009)