Elizabeth McAlpine: Detail der Installation "Found Time (Big Ben 3:00-3:59)" aus dem Jahr 2008.

 

 

Foto: Engholm Englhorn Galerie

Von Buchseiten über gefundene Fotos bis hin zu Filmstreifen und Briefmarken reichen die Materialien, mit denen die Künstler in der Schau gearbeitet haben.
Im Umgang mit der täglichen Bilderflut setzen die Künstler der Ausstellung hauptsächlich auf Verfahren der Reduktion.

Durch Auslassungen oder Übermalungen werden bestimmte Informationen betont, neu arrangiert oder aus dem ursprünglichen Kontext gelöst: Letztere Strategie dient etwa der brasilianischen Künstlerin Valeska Soares für "For To VII".

In der Ausstellung, in der bis auf Hans Schabus fast ausschließlich die Arbeiten Unbekannter zu sehen sind, ist Soares aber nicht die Einzige, die neben dem persönlichen auch den ästhetischen Wert von gefundenen Büchern oder Fotografien betont: Auch Micol Assaël verwendet Buchseiten für seine feinen zeichnerischen Interventionen, während Elizabeth McAlpine eine Postkartenkollektion präsentiert: Sie zeigt den Londoner Big Ben und erzählt unter dem Titel "Found Time" vom Verstreichen der Zeit.

Auf ganz unterschiedlichen Bildquellen basieren die Arbeiten einer Künstlergruppe (u. a. Haris Epaminonda, Tatiana Echeverri Fernandez oder Jacob Dahlgren), die nicht nur beeindruckende architektonische Utopien entwirft, sondern sich mit Verpackungsmaterial auch ein Bild von realen Städten macht. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.1.2009)