Klagenfurt - Sechs Parteien treten bei der Landtagswahl am 1. März kärntenweit an, das steht seit Freitagmittag fest. Um 13.00 Uhr ging die Einreichfrist für Kandidaturen zu Ende. BZÖ, SPÖ und die KPÖ warteten bis zum letzten Tag, um ihre Kandidatenlisten bei der Landeswahlbehörde abzugeben; ÖVP, FPÖ und Grüne reichten schon früher ein. Im Wahlkreis Klagenfurt sind die Stimmzettel etwas länger, dort treten auch die "Liste Stark" und die "Gaddafi-Partei" an.

"Liste Jörg Haider"

Das Land ist in vier Wahlkreise aufgeteilt. Im Wahlkreis 1 (Klagenfurt-Stadt und -Land) sind neun Mandate zu vergeben, ebenso im Wahlkreis 4 (Feldkirchen, Hermagor und Spittal/Drau). Im Wahlkreis 2 (Völkermarkt, St. Veit/Glan und Wolfsberg) gibt es zehn Mandate und im Wahlkreis 3 (Villach-Stadt und -Land) sind acht Sitze zu gewinnen. Für ein Direktmandat im Wahlkreis 1 sind rund 9.000 Stimmen notwendig.

Nur im Wahlkreis Klagenfurt kandidiert die Liste Stark des Lavanttalers Johann Ehmann, die es bereits mehrmals - auch schon bei der vergangenen Nationalratswahl - versucht hat, mit enden wollendem Erfolg. Neu ist die Gaddafi-Partei Österreich (GPÖ) des ägyptisch-stämmigen Ahmed El Mesallamy. Die GPÖ tritt ebenfalls nur im Wahlkreis Klagenfurt an, El Mesallamy will für Kärnten wirtschaftliche Kontakte im arabischen Raum knüpfen, wie er im ORF Kärnten erklärte.

Die Orangen, sie kandidieren als "Die Freiheitlichen in Kärnten - Liste Jörg Haider, BZÖ" schicken Landeshauptmann Gerhard Dörfler als Frontmann ins Rennen um die Nummer Eins im Lande. 2004 - noch als FPÖ mit Spitzenkandidat Jörg Haider - erzielte man 42,4 Prozent der Stimmen und 16 Sitze im Landesparlament. Hinter Dörfler sind seine Regierungskollegen Uwe Scheuch und Harald Dobernig gereiht, auf Platz vier der Liste ist Quereinsteiger Hannes Anton gesetzt. Obwohl auch die FPÖ antritt, ist damit zu rechnen, dass das BZÖ den ersten Listenplatz einnehmen wird. Darüber wird die Landeswahlbehörde am 29. Jänner entscheiden.

Erster Herausforderer ist die SPÖ mit ihrem Spitzenmann Reinhart Rohr. Seine Partei erzielte vor fünf Jahren 38,4 Prozent der Stimmen und stellt 14 Abgeordnete. Auch die SPÖ hat ihre Regierungsmitglieder Peter Kaiser und Nicole Cernic ganz vorne auf der Landtagsliste. Rohr, erst seit vergangenen Sommer Parteichef, will nach 20 Jahren den Landeshauptmannsessel für die Roten zurückerobern, 1999 hatte Peter Ambrozy die absolute Mehrheit knapp verfehlt, die ÖVP hievte damals Jörg Haider ins Amt.

Die ÖVP hat Josef Martinz zum Spitzenkandidaten gekürt. Für ihn gilt es, das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Landesschwarzen von 11,6 Prozent zu verbessern, das die ÖVP-Riege im Landesparlament auf vier Mitglieder schrumpfen ließ. Auf dem zweiten Listenplatz ist Klubobmann Stephan Tauschitz gereiht, auf Platz drei nimmt die ÖAAB-Frau Annemarie Adlassnig ein, gefolgt von Seniorenvertreter Karl Petritz und Lehrerin Claudia Schöffmann. Die beiden Abgeordneten Robert Lutschounig und Ferdinand Hueter müssen in ihren Wahlkreisen ein Direktmandat schaffen, um wieder in den Landtag zu kommen, dafür brauchen sie ein Ergebnis von zehn bis zwölf Prozent.

Wie schon 2004, treten die Grünen auch diesmal wieder mit Rolf Holub als Frontmann an, dahinter sind Barbara Lesjak und Zalka Kuchling gereiht. Die Grünen haben vor fünf Jahren mit 6,7 Prozent der Stimmen zwei Abgeordnete erreicht, diesmal hofft man auf einen dritten Sitz im Landtag. Der Wiedereinzug dürfte durch die abgesenkte Mandatshürde im zweiten Ermittlungsverfahren gesichert sein.

FPÖ und KPÖ

Die FPÖ, nach der Spaltung nur noch mit Franz Schwager im Landtag vertreten, will mit Spitzenmann Mario Canori wieder Fuß fassen, die Blauen hoffen auf ein zweistelliges Ergebnis und einen Landesrat. Nach den Umfragen sind sie davon allerdings noch weit entfernt.

Die KPÖ versucht es wieder einmal, mit ebenso geringen Aussichten wie bei den vergangenen Wahlen. 2003 gab es gerade einmal 1.951 KPÖ-Wähler. Bekanntester Kandidat ist Bundessprecher Mirko Messner, der im Wahlkreis Klagenfurt die Liste anführt.(APA)