Wien - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat ein klares Bekenntnis zu den internationalen Friedensmissionen des Bundesheeres abgelegt. "Österreich wird auch in Zukunft einen substanziellen Beitrag zu den friedenserhaltenden Maßnahmen der UNO leisten. Dieses hohe Maß an internationaler Solidarität muss selbstverständlich sein und wird es auch bleiben", erklärte der Bundesminister am Samstag in Reaktion auf die Aussagen des Leiters der UNO-Friedenseinsätze, Alain Le Roy, wonach die Vereinten Nationen in diesem Bereich an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt seien. "Dabei ist ein UNO-Mandat Grundvoraussetzung. Die UNO ist unersetzbar für die Legitimität des sicherheitspolitischen Handelns", betonte Darabos in einer Aussendung seines Ministeriums.

Spezialisten und Stabsoffiziere

Der Bundesminister begrüßte in diesem Zusammenhang, dass der neue US-Präsident Barack Obama stärker mit der UNO zusammenarbeiten möchte. Derzeit sind über 1.300 Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres bei UNO-mandatierten Missionen im Einsatz. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Westbalkan, wo Österreich mit etwa 700 Soldaten im Kosovo, mit über 100 Soldaten in Bosnien-Herzegowina und mit einzelnen Spezialisten und Stabsoffizieren bei zwei weiteren Balkan-Missionen vertreten ist. In den letzten Jahrzehnten waren über 60.000 österreichische Soldatinnen und Soldaten bei rund 50 UNO-Missionen auf der ganzen Welt im Einsatz. "Diese Tradition werden wir aufrechterhalten und uns weiter einbringen, wenn es gilt, humanitäres Leid zu lindern", unterstrich Darabos.

"Seit mehr als 30 Jahren leisten Bundesheersoldaten im Rahmen des UNO-Einsatzes am Golan einen wesentlichen Beitrag zu mehr Frieden im Nahen Osten. Und demnächst werden wir dem Parlament die Fortsetzung der humanitären Mission im Tschad unter UNO-Kommando vorschlagen. Eine halbe Million Flüchtlinge braucht weiterhin Schutz und Hilfe. Österreich wird die Augen davor nicht verschließen, das Bundesheer wird Hilfe leisten", versicherte der Minister. (APA)