Die Ärztekammer reagiert verärgert auf den Vorstoß des Vorsitzenden des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Hans-Jörg Schelling. Er kündigte an, für Ärzte eine neue Form der Qualitätskontrolle einführen zu wollen (derStandard.at berichtete). "Ich bin irritiert, dass Schelling den ersten Kontakt mit uns über die Medien sucht" , erwidert Ärztekammer- Vizepräsident Artur Wechselberger im Standard-Gespräch. Die Aussagen seien "nicht sehr qualifiziert" und "auf dem Stand von vor einem Jahr" .

Es gehe darum, die Qualität bei ärztlichen Leistungen sicher zu stellen - das sei komplexer, als in irgendeiner Fabrik zu überprüfen, ob "alle Nägel gleich lang" seien, sagt Wechselberger. "Den Begriff ,Kontrolle‘ wollen wir da gar nicht hören - schon gar nicht, wenn es nur um die Lust des Hauptverbandes geht, Big Brother zu spielen." Die gegründete Agentur entspreche dem Prinzip der Selbstverwaltung, außerdem sei vereinbart, dass dort auch der Hauptverband vertreten sein werde, sagt Wechselberger: "Schellings Denkweise ist veraltet." (red/DER STANDARD-Printausgabe, 26. Jänner 2009)