Geht es nach ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, könnte das Hauptquartier des öffentlich-rechtlichen Senders in Zukunft im Wiener Stadtteil Erdberg beim neuen Medienstandort St. Marx liegen. Wie ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz der Tageszeitung "Österreich" sagte, soll der ORF "sicher in Wien" bleiben. "Die bisherige Prüfung möglicher Standorte ergibt, dass die Übersiedlung in den Mediencluster St. Marx bei der Südosttangente die wirtschaftlich besten Perspektiven bietet", so der ORF-Chef.

Wrabetz will dem Stiftungsrat die Übersiedlung vom Küniglberg in Wien Hietzing nach St. Marx am 2. April im Rahmen des Struktur- und Strategiekonzepts vorschlagen, bestätigte ORF-Kommunikationschef Pius Strobl der APA. Die Entscheidung über den Umzug trifft das oberste Aufsichtsgremium. Durch eine Übersiedelung in ein ORF-Headquarter, in dem auch die übrigen ORF-Standorte in Wien Platz finden, könnten Strukturen gestrafft und Synergien für Produktionsprozesse genutzt werden.

Der ORF denkt derzeit auch über den Verkauf der ehemaligen "Rosenhügelstudios" nach. Die Pächter der Filmstadt-Wien könnten ebenfalls in das neue Medien-Areal in St. Marx übersiedeln. Neben der Filmwirtschaft wird auch dem Wiener Privatsender ATV Interesse an einem Standort in St. Marx nachgesagt. Auch die Printbranche zieht es in das Gebiet des einstigen Viehmarktes St. Marx in Wien-Landstraße: Die Styria Medien AG führt derzeit mit der Stadt Wien Gespräche über den Bau ihres Headquarters rund um den neuen Mediencluster.

Im September letzten Jahres wurde in St. Marx der Grundstein für das neue "Media Quartier" gelegt. Für 57 Mio. Euro entsteht dort bis Frühjahr 2010 ein 35.000 Quadratmeter großer Bau, dessen Kern ein 500 Quadratmeter großes und 14 Meter hohes TV-Studio ist. Als Alternative für den ORF-Standort am Küniglberg wurden neben St. Marx zuletzt auch der geplante Hauptbahnhof im Bezirk Favoriten sowie der Westbahnhof genannt. (APA)