Auto
Durch die Enge zum Normalen
Im Schatten der Wirtschaftsflaute finden die Hersteller zum "normalen" Maß zurück. Trotz Glanz, Glamour und einigen bedenkenswerten Ausreißern nach oben zeigt Genf 2003 mit Nachdruck: Autos werden wieder leistbar.
Da waren zuletzt Hersteller wie VW damit beschäftigt, die Luxusklasse aufzumischen - und im angestammten Massengeschäft machten ihnen die frechen Franzosen mit guten Ideen und zumutbaren Preisen die Kunden abspenstig. Nun meldet sich der Titelverteidiger zurück - und nicht nur der: Die Japaner sind auf breiter Front dabei, die in den 90er-Jahren meist mit Langeweilerdesign verlorene Kundschaft zurückzuholen. Ganz besonders gilt dies für Toyota und Mazda (Ford-Tochter), mit Abstrichen und eher global gesehen auch für Mitsubishi (DaimlerChrysler), Honda und Nissan (Renault-Gruppe).
Krisenkinder wieder da
Aber auch die aktuellen Krisenkinder, die GM-Tochter Opel und die mit GM verbandelte Fiat-Gruppe, zeigen auf, dass sie wieder (Opel) oder noch (Fiat) dabei sind. Wär' auch schade, wenn nicht.
Und die zuletzt so erfolgreichen Franzosen? Sie spielen, immer brav in der Erschwinglichkeitsliga, in immer neuen Variationen ihre drei Erfolgskapitel durch - das für sie alte der Großraumkonzepte (Vans), das jüngere des feschen (Peugeot, Citroën) respektive progressiven (Renault) Designs und das neuere des offenen Fahrvergnügens.
Sympathisch, variantenreich
Insgesamt steht der Genfer Autosalon 2003 also unterm Zeichen sympathischer Massenware. Es dominieren Modelle der Kompakt- und Mittelklasse, besonders auffällig deren Varianten- und Ideenreichtum. Damit herrscht aber auch Verdrängungswettbewerb wie noch nie. Die gute Nachricht dabei: In der Liga des Leistbaren ist das Modellangebot breit wie nie. (stock/AUTOMOBIL, 7.3.2003)