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In ihrer Autobiografie beschrieb Yael Dayan die komplizierte Beziehung zu ihrem Vater, dem israelischen Kriegshelden mit der schwarzen Augenklappe.

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Tel Aviv - Die israelische Politikerin und Schriftstellerin Yael Dayan, die am 12. Februar 70 Jahre alt wird, gilt als hartnäckige Kämpferin für die Rechte von Frauen und Homosexuellen. Die Tochter des legendären Generals und Verteidigungsministers Moshe Dayan war von 1992 bis 2003 Parlamentsabgeordnete und ist eine scharfe Kritikerin der israelischen Besatzung und der Siedlungspolitik im palästinensischen Westjordanland. Als Führungsmitglied der Organisation Shalom Ahshav (Frieden Jetzt) setzt sie sich für eine Friedensregelung mit den PalästinenserInnen ein.

Sie traf 1993 als erstes Mitglied des israelischen Parlaments den damaligen Vorsitzenden der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Yasser Arafat, in Tunis. Nach ihrem Ausscheiden aus der Knesset wurde Dayan aktiv in der Tel Aviver Stadtverwaltung, wo sie gegenwärtig den Posten der Stadtratsvorsitzenden innehat.

"Ich schlafe mit meinem Gewehr"

Die 1939 in der Gemeinschaftssiedlung Nahalal geborene Dayan, Mutter zweier Kinder, studierte nach ihrem Militärdienst an der Hebräischen Universität in Jerusalem internationale Beziehungen. Mehrere ihrer Bücher sind auch auf Deutsch erschienen, darunter "Ich schlafe mit meinem Gewehr" (1959), "Der Tod hat zwei Söhne" (1968) und "Beneidet die Furchtsamen" (1962). In ihrer Autobiografie beschrieb sie die komplizierte Beziehung zu ihrem Vater, dem israelischen Kriegshelden mit der schwarzen Augenklappe. 2002 verließ sie mit Ex-Justizminister Yossi Beilin die Arbeiterpartei und schloss sich dem Meretz-Bündnis an.

"Jörg Haider ist kein israelisches Problem"

Sie missbilligte die Abberufung des israelischen Botschafters aus Österreich nach der Bildung der schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000. "Ich denke, die Mehrheit der Österreicher und die österreichische Regierung, die gute Beziehungen zu Israel unterhält, sollten nicht bestraft werden", sagte sie damals in einem Interview. "Jörg Haider ist ein Problem, aber kein israelisches Problem", meinte Yael Dayan. "Es ist ein Problem der Österreicher, sie müssen es selbst loswerden". (APA/dpa)