Ursula Plassnik singt als "Ursulix" ein "Hohelied auf die EU".

Bild: EU-Schundheftl

Von Blutschokolade bis Wasser-Diebstahl – Wer etwas über EU-Mythen wissen will, muss nur einen Blick in diverse Boulevardblätter werfen. Eine Pro-EU-Gruppe – gerüchteweise aus dem Umfeld der ehemaligen Außenministerin Ursula Plassnik - reagiert jetzt auf unkonventionelle humoristische Weise auf die EU-Gegner: Mit einem "EU-Schundheftl", in dem Ursula Plassnix als Ursulix-Comicfigur ihren Auftritt hat. Das Werk unter dem Motto "Ursulix und das Hohelied Europas" ist im Buchhandel oder online erhältlich. Das anonym bleiben wollenden "EU-Schundheftl-Kollektiv" beantwortete Fragen von derStandard.at im Email-Interview.

derStandard.at: Frau Plassnik, sind Sie es?

EU-Schundheftl: Dem Format können Sie entnehmen, dass ich es nicht bin. Aber Ähnlichkeiten lebender Personen mit unserem Personal – darunter auch die Ähnlichkeit von Frau Dr. Plassnik mit unserem Ursulix – sind wohl unvermeidbar und vielleicht sogar beabsichtigt.

derStandard.at: Auf Ihrer Homepage steht, es ist Zeit für das EU-Schundheftl – wieso das?

EU-Schundheftl: Es ist sogar höchste Zeit: Gegner mobilisieren seit Jahren mit Schmutz, daher antworten wir mit Schund.

derStandard.at: Ist die EU Schund? Oder wird viel Schund über die EU geschrieben?

EU-Schundheftl: Sie wird schon recht arg geschunden, die EU, von denen, die ganz anderes im Sinn haben. Auch wenn sie, so wie alles auf der Welt, noch besser werden kann.

derStandard.at: Glauben Sie wirklich, dass ein Comic auch nur einen einzigen EU-Gegner überzeugen kann?

EU-Schundheftl: Aber sicher. Die Schmunzelkeule ist eine gefährliche Waffe.

derStandard.at: Blutschokolade, Wasserdiebe und EU-Bonzen kommen im Schundheftl vor – Haben Sie keine Angst, dass irgendjemand die Satire nicht versteht?

EU-Schundheftl: Angesichts mancher täglichen Realsatiren ist die Öffentlichkeit bereits ausreichend geschult. (az, derStandard.at, 11.2.2009)