Die Regierung in Großbritannien nutzt nach den Worten einer ehemaligen Geheimdienstchefin die Terrorangst aus, um Freiheiten der Bürger einzuschränken. Die Menschen in Großbritannien fühlten sich wie "in einem Polizeistaat", sagte Stella Rimington in einem Interview mit der spanischen Zeitung "La Vanguardia", das der britische "Daily Telegraph" am Dienstag abdruckte. Zudem kritisierte sie die USA und deren Festsetzung von Terrorverdächtigen; man sei "mit Guantanamo und der Folter zu weit gegangen". Dies gebe Terroristen eine Rechtfertigung für ihre Taten.

Angst

"Es wäre besser, wenn die Regierung (Terror-)Risiken anerkennen würde, statt die Leute zu verängstigen, um Gesetze durchzubringen, die die Bürgerrechte einschränken", sagte Rimington. Seit sie im Ruhestand sei, fühle sich sich freier, gegen Entscheidungen der Regierung Stellung zu beziehen - vor allem gegen den Versuch, "in die Privatsphäre der Menschen einzudringen". Rimington war bis 1996 vier Jahre lang Generaldirektorin des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5. (APA)