Wien - Der Zoo Schönbrunn hat mit Jahresbeginn die Leitung des Europäischen Erhaltungsprogramms für afrikanische Elefanten übernommen. "Ich arbeite seit 15 Jahren mit den Tieren und habe verschiedene Schutzprojekte in Asien und Sri Lanka", erklärte Vize-Direktor Harald Schwammer, der die wissenschaftliche Leitung innehat.

Zum ersten Mal wird damit ein internationales Zuchtbuch für eine gefährdete Tierart von Wien aus verwaltet. Die Aufzeichnungen über afrikanische Elefanten wurden bisher vom Zoo Tel Aviv geführt. Laut Schwammer leben derzeit 486 afrikanische und asiatische Dickhäuter in europäischen Tiergärten. In den USA sind es 489 Exemplare, in Australien 23. Der Bestand in Japan werde gerade erhoben.

Aufgaben

Seine neue Aufgabe sei seine große Leidenschaft und zeitlich unbegrenzt, erklärte Schwammer. Sie bestehe darin, die Arterhaltung bestmöglich zu unterstützen. Neben der Bestandsaufnahme geht es dabei vor allem um die Auswahl von Zuchtmethoden und unterstützende Maßnahmen bei der Arterhaltung. Auch der internationale Informationsaustausch ist Teil der Arbeit.

Bedroht seien Elefanten derzeit vor allem durch die fortschreitende Beschränkung ihres Lebensraums, so Schwammer. Konflikte zwischen wildlebenden Tieren und Menschen würden zunehmen. In Sri Lanka würden beispielsweise jährlich 120 Personen durch Unfälle mit Dickhäutern umkommen, etwa 100 Tiere sterben dabei pro Jahr.

Weitere Tätigkeiten

Schwammer ist bereits seit 2007 Koordinator des "Global Elephant Management Programs", dessen Ziel die Förderung von Naturschutz und Forschung beim Kampf ums Überleben der Elefanten ist. Ende 2008 wurde der Vizedirektor darüber hinaus zum Präsidenten der International Elephant Foundation (IEF) ernannt, er ist als einziger Europäer Mitglied im "Board of Directors". (APA)