Wien - Die Sanierung des Parlaments ist in die Wege geleitet. Die Elektroinstallationen in den Dachbodenbereichen des Parlaments werden grundlegend erneuert, bis dahin wird die Kontrolle der bekannten Gefahrenstellen erhöht. Die Gefahr für das Dach des Parlamentsgebäudes durch große Schneemengen wird mit Hilfe einer Beheizungsanlage bis zur geplanten Generalsanierung hintangehalten. Das geht aus einem detaillierten Sanierungskonzept hervor, das die Parlamentsdirektion unter Heranziehung externer Experten für das Haus ausgearbeitet hat.

Risiken werden gebannt

Laut Gutachter Matthias Rant sind damit die von ihm aufgezeigten Risken bis zur dringenden Sanierung der Schadensbereiche gebannt. Mit der Realisierung des gesamten Konzepts werden die in seinem Sachverständigen-Gutachten aufgezeigten Baumängel beseitigt. Die dazu notwendigen Maßnahmen wurden bereits eingeleitet bzw. werden umgehend in Angriff genommen.

Die Elektroinstallation in den Dachbodenbereichen entspricht aufgrund ihres Alters nicht mehr dem Stand der Technik. Außerdem ist sie stellenweise Feuchtigkeit (undichtes Dach, Kondenswasser) ausgesetzt und altert dadurch rascher. Die Kontrollen der Gefahrenstellen werden daher kurzfristig ausgeweitet. Für den gesamten Bereich des Nationalratssitzungssaales ist bereits eine Sicherheits- und Notbeleuchtungsanlage mit elektronisch überwachter Zentralbatterieanlage in Betrieb, "die den Vorschriften weitestgehend entspricht".

Dach enspricht geltenden Normen nicht

Die Dachkonstruktion stammt zum Teil aus der Errichtungszeit des Parlamentsgebäudes und ist statisch auf die damals geltenden Berechnungen zur Schneelast ausgelegt. Seither haben sich aufgrund des Klimawandels (Nass-)Schneelasten erhöht, so dass die Tragekonstruktion den heute geltenden Normen nicht mehr entspricht. Im Bereich des Dachbodens befindet sich daher eine Beheizungsanlage, die bei Bedarf das Auftreten großer Nassschneemengen durch Abtauen verhindert.

Für die Nutzung des historischen Gebäudes liegt eine behördliche Betriebsbewilligung aus den 1950er Jahren vor. Demnach verfügt das Gebäude über keine Brandabschnitte. An einem Brandschutzkonzept wird gearbeitet. (APA)