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An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) werden Gender-Aktivitäten und Frauenförderung von oberster Stelle forciert.

Foto: Reuters/Boyce

Projekte im Bereich Gender forcieren zu können, war für Claudia Walkensteiner-Preschl eine Voraussetzung, um das Amt der Vizerektorin für Frauenförderung und Lehre an der Wiener Universität für Musik und Darstellende Kunst (MDW) zu übernehmen: "Bereits meine Vorgängerin hatte Gender und Frauenförderung in ihren Agenden - mir war wichtig, das noch zu verstärken. Zum Glück ist das derzeitige Rektoratsteam für diese Bereiche sehr offen, sodass ich dazu mehr Möglichkeiten habe, da entsprechende Projekte auch finanziell unterstützt werden - denn ohne Geld geht nix."

Aktuell im Mittelpunkt steht die Eröffnung einer Bibliothek für Gender Studies am Institut für Kulturmanagement (IKM), wo die Vizerektorin seit 2006 als stellvertretende Institutsleiterin aktiv ist. "Diese Fachbibliothek ist ein neuer Schwerpunkt der Musikuni-Bibliothek", schildert sie. "Hier wollen wir Werke aus verschiedensten interdisziplinären Bereichen, die sich mit Gender und Kultur befassen, zusammentragen. Dabei soll nicht nur die Musik an sich im Vordergrund stehen, sondern es sollen auch sämtliche anderen Bereiche der Universität, wie Schauspiel, Musiksoziologie oder -Pädagogik, berücksichtigt werden."

Die Bibliothek soll allen Interessierten zu den Öffnungszeiten des IKM offenstehen. Begonnen wird mit einem Grundstock an Büchern, der laufend ergänzt werden soll. Besonders häufig gebrauchte Bände und Standardwerke werden außerdem in zweiter Ausführung an ausgewählten Instituten der MDW erhältlich sein. Der komplette Bestand kann nach dem 19. März über den Online-Katalog der MDW-Bibliothek abgerufen werden.

Traditionelle Ringvorlesung

Zeitgleich zur Eröffnung der Bibliothek startet auch wieder eine Interdisziplinäre Ringvorlesung Gender Studies am IKM, diesmal zum Thema "Innovationen und Traditionen". Sie soll den "weiten Horizont umschreiben, innerhalb dessen sich Frauenforschung, feministische Forschung und Gender Studies verorten". Dabei geht es etwa um das Verhältnis zwischen Feminismus und Popkultur, um MusiklehrerInnenforschung im Fokus geschlechtsspezifischer Unterschiede, um Cultural Studies und Gender oder Gender-Aspekte in der Ethnomusikologie. "Die Ring-Vorlesung ist bereits in vorangegangenen Sommersemestern auf großes Interesse gestoßen, weshalb wir sie mindestens die nächsten drei bis vier Jahre weiterführen wollen", so Walkensteiner-Preschl.

Koordinationsstelle für Gender und Frauenförderung

Als dritten großen Schwerpunkt im Gender-Bereich plant die Vizerektorin, in naher Zukunft eine Forschungsplattform an der MDW zu initiieren: "Dieses Projekt steckt allerdings noch in den Kinderschuhen - mit dessen Ausarbeitung wird sich vor allem die neue Koordinationsstelle für Gender und Frauenförderung befassen, die demnächst bei mir im Vizerektorat eingerichtet wird. Aufgabe der neuen Koordinatorin wird es sein, bestehende Gender-Aktivitäten an den einzelnen Instituten zu bündeln, sie in ihrer Arbeit zu unterstützen, aber besonders auch eigene Initiativen zu setzen, wie zum Beispiel die  Initiierung der Forschungsplattform, Diskussionsreihen oder die gendersensible Gestaltung von Vorlesungen." (isa/dieStandard.at, 12.3.2009)