Innsbruck - Einen weiteren Schritt in der österreichweiten Vernetzung von medizinischen Daten wollen Ärztekammer, Sozialversicherung, Krankenhäuser als auch die Bundesgesundheitskommission in den kommenden Jahren gehen. Bis 2020 sollen E-Card-Besitzer die Möglichkeit haben, mittels Codeeingabe über das Internet auf ihre persönliche Krankenakte zuzugreifen. "Vom Apotheker bis zur Hauskrankenpflegerin, alle sollen in das Datennetz eingebunden werden", erläuterte der Präsident der Tiroler Ärztekammer, Arthur Wechselberger, am Donnerstag in einer Pressekonferenz das System.

Krankenakte

"Wie bei einem Kontoauszug beim Internetbanking soll zukünftig die Krankenakte aufgelistet werden", fügte Georg Lechleitner von der IT-Abteilung an der Tilak (Tiroler Landeskrankenanstalt) hinzu. Darin solle auch mittels Protokoll ersichtlich sein, wer, wann auf die Daten zugegriffen hat, um so dem Datenschutz gerecht zu werden.

Bereits in den nächsten drei Jahren sollen im Rahmen des "Gesundheitsnetz Tirols", welches österreichweit als "e-Health-Portal" gehandelt werden soll, primär die Krankenhäuser und Ärzte auf die medizinischen Daten zugreifen können. Eine "integrierte Gesundheitsversorgung" solle damit ermöglicht werden, führte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg aus.

Qualitätsoptimierung

Informationen wie vergangene Krankheiten, die Einnahme von Medikamenten, bereits vorgenommene Impfungen, Allergien, Röntgenbilder usw. sollen darin erfasst sein. "Durch die Vernetzung bestehender medizinischer Daten soll so eine Qualitätsoptimierung stattfinden, um dem Patienten gut behandeln zu können", führte Tilg aus.

Noch seien die Konzepte in Ausarbeitung, dann müsse auch die Datenschutzkommission damit beauftragt werden. "Es soll ein nutzerfreundliches System werden, es darf kein Datenmoloch entstehen. Wir wollen einen Nutzen, keinen Schaden haben", unterstrich Wechselberger. (APA)