Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von Jänner bis März um 2,2 Prozent zum Jahresende 2008 schrumpfen, teilten die Berliner Forscher am Dienstag in ihrem Konjunkturbarometer mit. "Ein Großteil der materiellen Früchte des letzten Aufschwungs ist damit wieder aufgezehrt", sagte DIW-Experte Stefan Kooths. Die Wirtschaftsleistung falle schätzungsweise auf den Stand von vor drei Jahren zurück.

Im Abwärtssog der weltweiten Krise war die Wirtschaft im vierten Quartal 2008 um 2,1 Prozent geschrumpft und damit so stark wie seit 1987 nicht mehr.

Die stärksten Einbußen habe es zu Jahresbeginn abermals in der stark exportabhängigen Investitionsgüterindustrie gegeben, erklärte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Insgesamt liege die Kapazitätsauslastung mit knapp 77 Prozent um zehn Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der vergangenen zwei Jahre. Zu den Verlierern im Abschwung gehöre neben dem Produzierenden Gewerbe auch die Baubranche. Hier stünden die Zeichen nach einer leichten Erholung wieder auf Rezession: "Die Wertschöpfung wird voraussichtlich um drei Prozent sinken." Positive Impulse aus dem Konjunkturpaket der deutschen Bundesregierung könnten erst in der zweiten Jahreshälfte am Bau wirken. Eine Kreditklemme sei derzeit aber nicht in Sicht.

Für das laufende Jahr erwarten Experten mit einem Konjunktureinbruch um drei bis vier Prozent die heftigste Rezession seit 1949.(APA)