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Washington - Der innere Kompass von Rindern, Hirschen und Rehen lässt sich offenbar durch Hochspannungsleitungen durcheinander bringen. Im vergangenen Jahr entdeckten Wissenschafter der Universität Duisburg-Essen, dass die Tiere bevorzugt in Nord-Süd-Richtung grasen und ruhen. Jetzt fanden die Biologen Hynek Burda und Sabine Begall zusammen mit tschechischen Kollegen heraus, dass diese Ausrichtung am Magnetfeld der Erde aufgehoben wird, wenn sich die Tiere in der Nähe von Hochspannungsleitungen befinden.

Nach der Leitung ausgerichtet

Verlaufen diese in Ost-West-Richtung, so orientieren sich auch die meisten Kühe in dieser Richtung. Bei einer Leitungsführung nach Nordwesten und Südosten wurde hingegen eine zufällige Ausrichtung der Tiere festgestellt, wie die Duisburg-Essener Wissenschaftler am Dienstag in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" erklärten.

Die neue Studie belegt die Vorstellung von einem inneren Kompass, da auch Hochspannungsleitungen ein elektromagnetisches Feld erzeugen. Dessen Wirkungen waren umso deutlicher sichtbar, je näher die Tiere der Leitung waren. Für ihre Untersuchungen werteten die Forscher Satellitenaufnahmen von verschiedenen Kontinenten aus. (APA/red)