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Peter Fox

Foto: AP/Kaestner

Mit Beats und ihrer Wirkung auf die Massen hat Pierre Baigorry schon seine Erfahrungen gemacht, als Mitglied der Reggae-Dancehall-Formation Seeed. Dass er Musik gerne auf den explosiven Punkt bringt, stellt er aber auch als Peter Fox unter Beweis.

Mit abgespecktem Synthesizer-Einsatz und einem Streichorchester als Riff-Lieferanten ist dem Berliner auch solo ein erfolgreiches Konzept aufgegangen. Das Debütalbum "Stadtaffe" fuhr Gold und Platin ein, und zuletzt räumte Fox bei den Echos mit gleich drei Preisen ab.Den Nerv, auch jenen des chartfernen Publikums, hat er mit seinen textlich düster angehauchten Berlin-Liedern getroffen. Wohin alles Party- und Kunstvolk pilgert, da war er immer schon, wohnt seit langem in Kreuzberg, ist ein Stadtaffe. Mit dem Dschungel Berlins kommt er nicht immer gut aus, aber ohne ihn eben auch nicht. Es hilft alles nichts, Affenmaske aufgesetzt und losgezogen in die Klubs. Beim Heimtorkeln danach wird "Schwarz zu Blau", und Berlin zeigt sich als hässliche Schöne am Übergang von Nacht zu Tag.

Daneben finden aber auch ironisier te Idyllen Platz wie das "Haus am See" oder die Aufbruchstimmung inklusive Abbruchbirne in "Alles Neu". Dem Stadtstaub hustet Peter Fox was, und das ziemlich mitreißend. (wo/DER STANDARD, Printausgabe, 18. 3. 2009)