Brüssel/Berlin - Angesichts der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg hat der Präsident der Eurozone, Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, vor einer "sozialen Krise" in Europa gewarnt. Sie würden sich in Kürze durch Massenarbeitslosigkeit und Einkommensverluste für viele Menschen bemerkbar machen, sagte Juncker der deutschen Tageszeitung "Welt" (Mittwoch-Ausgabe).

Weitere europäische Konjunkturpakete, wie sie in den USA gefordert werden, lehnte Juncker zum jetzigen Zeitpunkt ab. "Wir sollten bis Ende 2010 warten und schauen, ob die Konjunkturspritzen bis dahin gewirkt haben", sagte er dem Blatt.

Auf diese abwartende Haltung dürften sich auch die europäischen Staats- und Regierungschefs am Donnerstag und Freitag in Brüssel verständigen. Im Entwurf der Gipfelschlussfolgerungen wird auf die bisher geplanten Ausgaben von "mehr als 400 Mrd. Euro" verwiesen, die rund 3,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der EU entsprechen. "Es wird Zeit brauchen, damit sich die positiven Wirkungen in der Wirtschaft entfalten können", heißt es. (APA)