Wien - Ein "klares Bekenntnis zum Erhalt des Küniglbergs in zeitgemäß modifizierter, dem Geist seines Erbauers entsprechender Form" forderte kürzlich das Roland-Rainer-Komitee. Im Architekturzentrum Wien (Az W) findet kommenden Mittwoch (25. März, 19 Uhr) zum selben Thema eine Podiumsdiskussion zur "Zukunft des ORF Küniglberg" statt, wie es heute, Mittwoch, in einer Aussendung hieß. Dort soll unter anderem die Frage erörtert werden, "wie dieses kulturgeschichtliche Denkmal aus den frühen 70er Jahren den Anspruch eines modernen Medienzentrums erfüllen kann".

Flexibilität gefragt

"Den Denkmalschutz des Gebäudekomplexes am Küniglberg wie kommentiert bis auf die Türklinken auszudehnen macht keinen Sinn", so die Unterzeichner der Roland-Raine-Komitees, dem Gregor Eichinger, Doris Fercher, Simonetta Ferfoglia, Peter Noever, Carl Pruscha, Johanna Rainer, Eva Rubin und Marta Schreieck angehören. "Roland Rainer war überzeugt, dass man ein Bauwerk hinsichtlich gegenwärtiger und zukünftiger Veränderungen fortentwickeln muss, wenn dessen Ideen produktiv bleiben sollen", heißt es weiter. Flexibilität sei gefragt. Mögliche Zu- oder Umbauten seien von vornherein im Plan gelegen, Rainer habe das ORF-Zentrum ja noch selbst erweitert und adaptiert. Dennoch müssten künftige Entwürfe "zumindest den Geist der Rainer'schen Ideen atmen".

Medienviertel in St. Marx

Jüngsten Meldungen zufolge hat der ORF dem Stiftungsrat aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Übersiedlung des Hauptquartiers ins neue "Media Quarter" St. Marx vorgeschlagen. Für den Verbleib des ORF im Roland-Rainer-Bau, und auch für den Fall, dass man eine Auslagerung gewisser Bereiche des ORF in Betracht ziehe, sei es "einerseits natürlich erforderlich mit dem Denkmalamt zu kooperieren, aber es bedarf unbedingt auch eines Beirats von Roland-Rainer-Experten, der sicherstellt, dass sowohl der Geist des Architekten erhalten bleibt als auch alle betrieblichen Erfordernisse gewährleistet werden", heißt es in der Aussendung

Neben einer Präsentation zum "Projekt Küniglberg" von Jürgen Radatz, Architekt und ehemaliger Mitarbeiter Roland Rainers, diskutieren kommenden Mittwoch im Az W auf dem Podium der ehemalige ORF-Generalintendant Gerd Bacher, der Publizist und Historiker Peter Huemer, Robert Kniefacz (Dezernatsleiter Architektonische Begutachtung MA19) sowie der Architekt Gustav Peichl und Radatz. (APA)