Alf Poier: Worüber man lachen kann? Natürlich über die Krise selbst, denn dann werden wir bestimmt noch lange etwas zum Lachen haben!!!
Robert Palfrader: Worüber ich lachen kann, ist ein Blick auf die Ergebnisse meiner fondsgebundenen Lebensversicherung, die meinen Ruhestand sozial hätte absichern sollen.
Thomas Maurer: Worüber man lachen kann? Über jene Journalisten, die im letzten Jahrzehnt die naturgesetzliche Weisheit des unregulierten Marktes mit der Inbrunst evangelikaler Christen verkündeten und den jeweils bestbezahlten Kapitaljongleuren schwanzwedelnd bis ins Maßschuhschränkchen nachkrochen, die jeden kritischen Einwand mit nachgemacht blasiertem Mercedesfahrerhumor bedachten und jetzt doch ein wenig deppert aus der Wäsche schauen.
Oliver Baier: Worüber man lachen kann? Dass die Verursacher von gestern schon heute wieder die Renditen von morgen versprechen.
Hosea Ratschiller: Worüber ich lache? Über das leise Halskratzen, das mir mein Vorsatz beschert, die einmalige Chance zu nützen und dem Standard den brillantesten Krisenwitz
zu liefern.
Monica Weinzettl & Gerold Rudle: Lachen in der Krise? Nimmt man die Frage ernst, dann fällt uns wirklich nichts ein, über das wir lachen könnten. Uns gehen seit Tagen nur Unsinnigkeiten durch den Kopf, die uns nicht würdig erscheinen, abgedruckt zu werden.
Andrea Händler: Als Kabarettistin neige ich dazu, mir nur selten Komisches anzuschauen. Aber in Zeiten wie diesen stehen für mich Komödien und die Programme meiner Kollegen absolut am Programm. Drama gibt es genug, selbst der Kasperl braucht etwas zu lachen.
Nadja Maleh: Komödie = Tragödie + Zeit! Schon in knapp 200 Jahren lachen wir sicher alle herzhaft über diese Krise!
Bernhard Ludwig: Lachen über diese Krise? Die Gebärunlust ist die viel größere Krise. Wir rotten uns langsam aus in Europa. Das erregt mich viel mehr zur Heiterkeit.
Clemens Haipl: Worüber man angesichts der Krise lachen kann? Dass es in Zeiten, in denen vom US-Präsidenten über den Notenbankchef abwärts keiner genau weiß, was zu tun ist... dass sich in diesen Zeiten Menschen, die schon bisher nichts bewegen konnten, in Österreich hinstellen und erklären „Wir machen dies und das, und dann geht die Krise vorbei": Das ist wirklich lustig!
I Stangl: Worüber ich lachen kann? Ich lache herzlich über die Aktien-Menschen, die mich früher voller Mitleid belächelt haben. Mich Sparbuch-Heini. Jetzt reiße ich den Finanzhaien den Arsch auf, mit meinen 1 % Zinsen! Danke Bank Austria! Und alles Gute mit unseren Steuermilliarden, freue mich schon auf 1,1 %!
Mike Supanecic: Worüber man lachen kann? Diese riesigen Geldbeträge, die da in letzter Zeit überall auftauchen oder verschwinden, können einen manchmal ganz schön zum Schmunzeln bringen.
Leo Lukas: Worüber man lachen kann? Beim Thema Krise ist vieles ein Witz, aber wenig lustig.
Werner Schneyder: Worüber man lachen kann? Über die Krise. Die Verursacher. Die Opfer. Die Unbelehrbaren. Die Schönredner. Die Krisenmanager. Die Schamlosen. Die Wehrlosen. U. a.
Martin Puntigam: Worüber man lachen kann? Natürlich ungebrochen über alles. Und die Bankrettungspakete werden sich hoffentlich auf extrem attraktive Weltspartagsgeschenke in der Zukunft auswirken. Nur Vorteile praktisch.
Alfred Dorfer: Wenn Lehrergewerkschafter Ideale aus überkommen geglaubten Epochen hochhalten und der Tonfall an die selige Bonzenzeit erinnert, wird Schmied moderner, als sie ist.
Maschek: Lachen in der Krise? Lachhaft ist, dass eine Krise der Eliten zur Krise der Masse werden wird. Und das hätte die Politik schon Jahre voraussehen können.
Stermann & Grissemann: Die Krise will, dass man sich vor ihr fürchtet, aber uns schmeckt das Essen exakt gleich wie vor der Krise - und wir lachen über das Gleiche.
Eva D.: Worüber ich angesichts der Krise lache? Über meine letzten hundert Schilling unter meiner Federkernmatratze.
Thomas Stipsits: Worüber man lachen kann? Über die Dreistigkeit der Politiker, die im Rennen so weit hinten sind, dass sie glauben, sie führen! (Gestaltung: Rudi Reiterer und Stefan Fuhrer/DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.3.2009)