Berlin - Der EU-Ratspräsident, Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg, setzt sich für für einen EU-Beitritt der Balkanländer Serbien und Albanien ein. "Erst in dem Moment, wo Grenzen so wie in Europa irrelevant werden, verliert auch der dort starke Nationalismus (...) einen wesentlichen Nährboden", sagte Schwarzenberg dem Deutschlandradio Kultur am Samstag. Die endgültige Ratifizierung der Verträge von Lissabon sei nicht notwendige Bedingung für weitere Beitritte, sagte Schwarzenberg und ging in diesem Punkt auf Distanz zu großen EU-Mitgliedsstaaten wie Deutschland und Frankreich.

Schwarzenberg trat auch für mehr Dialog mit dem Iran in der Afghanistan-Politik ein. Der Iran und Europa hätten in Afghanistan gemeinsame Interessen. Es müsse zudem mehr mit den regionalen Machthabern in Afghanistan gesprochen werden. Er begrüßte die Haltung der neuen US-Regierung, die bereit sei, eine zivilere Linie bei ihrer Afghanistan-Politik zu verfolgen. (APA/dpa)