Wien - Noch am selben Tag, an dem Wiens Bürgermeister Michael Häupl ihn als Nachfolger von Grete Laska präsentierte, verkündete der designierte Stadtrat Christian Oxonitsch, für ihn sei das Thema Riesenradplatz erledigt. "Das ist genau die falsche Ansage", sagt Sabine Gretner "und ich bin mir nicht sicher, ob er es wirklich nicht besser weiß oder ob er hier in Parteisprech verfällt."

Für die Planungssprecherin der Wiener Grünen, die die Prater-Causa ins Rollen gebracht hatte, ist die Sache nämlich noch lange nicht erledigt. "Die kleinen Unternehmer sind dank der Fehlentscheidungen von Laska mit einer 40-Prozent-Quote abgespeist worden. Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft noch immer im Zusammenhang mit dem Verbleib der 60 Millionen Euro."

Gutachter prüft

Die Wiener Staatsanwaltschaft hat inzwischen einen Wirtschaftsgutachter beauftragt. Er soll die Unterlagen für den Staatsanwalt aufbereiten. Wann dieser entscheidet, ob weiterermittelt wird, ist laut Staatsanwaltschaftssprecher Gerhard Jarosch noch nicht absehbar. "Das kann zwei Monate, aber auch ein Jahr dauern."

Noch nicht erledigt ist außerdem die Diskussion um die teuren EURO- Fanzonen - die ebenfalls in Laskas Verantwortlichkeit fielen. Denn nun liegt nach einer Anfrage der Bezirksvertretung Penzing die Abrechnung für die Fanzone im Hanappi-Stadion vor: Satte 224 Euro fielen laut Wiener Zeitung pro Gast an, die Gesamtkosten belaufen sich auf 3,98 Millionen.

Auch in Sachen Gratiskindergarten ist laut Opposition noch vieles ungeklärt. "Es fehlt an Personal und Räumlichkeiten, auch die Finanzierung ist offen", sagt VP-Gemeinderätin Isabella Leeb. Vom neuen Stadtrat erhofft sie sich mehr Transparenz. "Wir erwarten uns schon, dass sich Oxonitsch mit uns hinsetzt und mit uns spricht." (stem, DER STANDARD Printausgabe, 25.3.2009)