Wien - Das jährliche Viertelfestival NÖ schlägt seine Zelte 2009 im Weinviertel auf. 78 Kunst- und Kulturprojekte, darunter 18 Schulprojekte, an 60 Veranstaltungsorten stehen von 15. Mai bis 13. September unter dem Motto "drehmoment". Bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Wien stellten Landeshauptmann Erwin Pröll und Festival-Geschäftsführer Stephan Gartner das Programm vor.

Mittlerweile "tief verankert in der Region" sei das Festival, das heuer zum zweiten Mal im Weinviertel Station macht, meinte Pröll. Das dezentrale Viertelfestival unterscheide sich schon allein durch die Anzahl von rund 2.000 Mitwirkenden wesentlich von anderen Festivals, es trage zur Identitätsbildung, zur Stärkung der Regionalkultur und zur Beseitigung kultureller Schwellenängste bei. "Als Kulturreferent des Landes Niederösterreich ist es mir ein Anliegen, dass die Kulturarbeit auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht unter die Räder kommt. Es wäre ganz falsch und fatal, wenn wir jetzt die Kultur in den Hintergrund drängen würden. Ein investierter Euro in die Kultur verdreifacht sich", erklärte der Landeshauptmann.

Viele Projekte befassen sich mit regionalen Besonderheiten wie der "Ui"-Mundart, Windrädern und Weinkultur, aber auch mit sozialen Themen und weiteren ökologischen Fragen. Einige Veranstaltungen werden gemeinsam mit Partnern aus Tschechien und der Slowakei realisiert. Bis zu 50.000 Gäste erwartet Hannes Weitschacher, Geschäftsführer der Weinviertel Tourismus GmbH, durch das Festival. "So gut wie in den letzten Jahren soll es wieder laufen", wünschte sich auch Gartner und versprach Innovationskraft, Originalität und Experimentierfreude.

Die Bandbreite der insgesamt 232 Einzelveranstaltungen reicht von der Uraufführung einer Symphonie von Hermann Nitsch in Mistelbach über den Ersten Weinviertler Jammercontest bis zu elektroakustischen Vogelabwehrsystemen und einer Samenschleuder. Allein am 15. Mai, dem Eröffnungstag, starten "Dr. Eh und Herr Moment. Eine sehr weinviertlerische Talkshow" mit Thomas Jorda und Didi Jäger in Guntersdorf, die grenzüberschreitende Installation "Vetrnik" in Retz, mobiles Kabarett mit Manfred Linhart und die "Spiel- und Kunstruine" Immendorf. Auch die Schulprojekte sind inhaltlich weit gefächert, von "Napoleon revisited" in Groß-Enzersdorf bis zum Medienprojekt "Wienviertel 2.0" in Hollabrunn. (APA)