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War in Österreich nie wirklich eine Konkurrenz des Kondoms: Das Femidon. Nichtsdestotrotz setzen die Aids Hilfe und die SPÖ Wien auf den empowernden Impetus des weiblichen Kondoms, wenn es um reproduktive Gesundheit vor allem von Frauen in Entwicklungsländern geht: Do it yourself!

Foto: REUTERS/Rupak De Chowdhuri

Wien - Rund ein Drittel der 12.000 bis 15.000 Menschen, die in Österreich mit HIV/Aids leben, sind Frauen. Seit rund 20 Jahren gibt es das Femidom, das als Präservativ für die Frau zuverlässig schützen kann. Doch es ist kaum mehr erhältlich.

Werbetrommel fürs Femidom

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch betonten Vertreterinnen der Aids Hilfe Wien und SPÖ Wien, dass man dieses Verhütungsmittel in Zukunft verstärkt bewerben wolle. "Wir haben für das erste Halbjahr 2009 das Thema "Wir machen Frauen stark" auserkoren. Frauen sollen auch selbstbestimmt über ihren Körper verfügen können", erklärte die Frauensekretärin der Wiener SPÖ, Nicole Krotsch. Man werde bei Veranstaltungen und Events gezielt auf die Möglichkeit zur Verwendung des Femidoms hinweisen.

Kaum erhältlich

An sich ist dieses Polyurethan-Futteral schon rund 20 Jahre alt. Doch in Österreich war es nie ein "Renner". Mittlerweile ist es offenbar kaum mehr erhältlich. Sabine Lex von der Aids Hilfe Wien: "Wir haben im (vergangenen, Anm.) Frühjahr eine Untersuchung in 49 Apotheken durchgeführt. Erhältlich war das Femidom in keiner. In Frankreich wurden hingegen zwischen 1997 und 2004 mehr als drei Millionen Stück an Frauen verteilt."

Do it yourself

Für Petra Bayr, SP-Sprecherin für globale Entwicklung, gehört das Femidom zu einem Gesamtpaket an Empowerment für Frauen weltweit, selbstständig und eigenbestimmt zu werden: "Bildung ist die größte Chance, Frauen vor HIV zu schützen. Im Regierungsprogramm kommen erstmals HIV und Aids vor. Ich hoffe, dass wir auch unsere Entwicklungszusammenarbeit mehr auf reproduktive Gesundheit ausrichten."

Pro Jahr werden weltweit rund 19 Millionen Frauen ungewollt schwanger. Täglich sterben rund 1.400 Frauen an Komplikationen in Schwangerschaft oder bei der Entbindung. Rund die Hälfte aller HIV-Infizierten sind Frauen. (APA)