Cover: Universal

Wien - Die Verwandlung hat eigentlich bereits mit dem vierten Album von Papa Roach eingesetzt, aber mit dem aktuellen "Metamorphosis" (Universal) ist die US-Band endgültige aus dem Schatten des Nu Metal getreten. Geboten werden elf Rock-Songs (und ein Intro), die sich nicht mehr einem speziellen Genre zuordnen lassen. Zwischen Härteattacken ziehen Papa Roach, die am 25. April im Wiener Gasometer gastieren, die Bremse an und finden Platz für sehr Eingängiges. Beginnt es mit dem Brecher "Change Or Die" unglaublich wuchtig, so geht es zwischendurch sehr gemächlich dahin. Als erste Single wurde "Lifeline" ausgekoppelt, das fast schon poppige "Hollywood Whore" soll folgen.

"Journal For Plague Lovers"

Seit Februar 1995 ist Richard James Edwards, Gitarrist, Texter und Kopf der Manic Street Preachers, spurlos verschwunden. Nun haben die ehemaligen Bandkollegen, die als Trio ohne den Vermissten weiterhin Erfolge verzeichnen konnten, seinen Nachlass musikalisch bearbeitet. Alle 13 Stücke auf "Journal For Plague Lovers" (Sony BMG), dem am 15. Mai in Österreich erscheinenden neunten Album der Waliser, enthalten bisher zurückgehaltene Texte von Edwards. "Die Brillanz und Intelligenz der Worte haben uns gezwungen, sie endlich zu verwenden", sagte Bassist Nicky Wire. Noch eine Referenz an die Vergangenheit: Das Coverbild stammt von Jenny Savile, die auch die Fotos zum Preachers-Meisterwerk "The Holy Bible" (1994) beigesteuert hatte.

"Crack The Skye"

Von einer "nuklearen Explosion" ist in der Besprechung des neuen Longplayers von Mastodon in der Zeitschrift "Musikexpress" zu lesen. Tatsächlich setzt "Crack The Skye" (Warner) Maßstäbe im harten Genre: Heavy Metal, Prog-Rock, Hardcore und psychedelische Elemente verschmelzen mit Harmonien und ausgeklügelten Arrangements, so dass auch äußerst komplexe, überlange Stücke sich nicht in der Kreativität verlieren. Die Band aus Atlanta (US-Bundesstaat Georgia), gegründet um die Jahrtausendwende, schafft es bravourös, die schwersten Gitarrenriffs in Melodien zu verpacken - ohne dass es aufgesetzt wirkt. Die Entstehung der Scheibe wurde für eine Bonus-DVD dokumentiert (enthält auch Kommentare zu den einzelnen Liedern). Am 1. Mai kommt eine Vinyl-Version in den Handel.

"Live In London"

Es darf auch ruhiger sein: Leonard Cohen hat seine vergangene Tournee, die erste seit 15 Jahren, dokumentiert und jetzt bei Sony BMG "Live In London" sowohl als Doppel-CD als auch auf DVD herausgebracht. Geboten wird ein gelungener Querschnitt aus dem Schaffen des Poeten unter den Barden - von "Suzanna" über "First We Take Manhatten" bis zu "Bird On The Wire" und "Hallelujah". Der 73-Jährige präsentiert mit einer wunderbar aufspielenden Band 25 seiner Meilensteine in gediegenen Arrangements, getragen von seinem Markenzeichen, der sonoren Stimme, die über die Dekaden noch samtiger geworden zu sein scheint. 700.000 Fans in mehr als 80 Ländern haben Cohen auf seiner Konzertreise gehört, davon 20.000 am 17. Juli in der Londoner O2-Arena bei einer perfekten Performance - nachzuerleben in makelloser Bild- und Tonqualität.

"Forever"

Waylon Jennings war (neben Willie Nelson) der Outlaw unter den Country-Sängern und Teil der Highwaymen um Johnny Cash. Sieben Jahre nach seinem Tod erscheinen auf "Forever" (Universal) die letzten Aufnahmen des Mannes, der zu Buddy Hollys Band gehörte - und durch einen glücklichen Umstand nicht in den Flieger gestiegen war, in dem der Rock 'n' Roll-Pionier den Tod fand. Die nur acht Stücke, darunter Remakes eigener Songs sowie Coverversionen von Cream ("White Room") und Neil Young ("Are You Ready For The Country?"), wurden von Jennings Sohn Shooter und dessen Band The 357's fertiggestellt. Auch wenn die Stimme streckenweise angeschlagen klingt, wäre eine längere Spielzeit wünschenswert gewesen. (APA)