Wien - Die Wiener sind landesweit in Sachen Mobilität am kostengünstigsten unterwegs: Während ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt rund 470 Euro pro Monat für Mobilität ausgibt, sind es in der Bundeshauptstadt nur 325 Euro. Der Grund für die niedrigen Ausgaben sei der hohe Anteil des öffentlichen Verkehrs, präsentierte Martin Blum vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) eine entsprechende Studie.

Einen leichten Rückwärtstrend gibt es erstmals seit Jahrzehnten beim Auto. Insgesamt benutzen die Wiener nur auf rund einem Drittel ihrer Alltagswege den Pkw: 35 Prozent der Strecken werden mit den Öffis, 28 Prozent zu Fuß und fünf Prozent mit dem Fahrrad zurückgelegt. Laut Blum ist auch der Auto-Stand gesunken: Waren 2005 noch 400 Pkws pro 1.000 Wiener zugelassen, lag diese Zahl 2008 bei 391. Zudem leben 41 Prozent der Wiener Haushalte überhaupt autofrei.

Grundsätzlich sei ein Trend zu immer mehr Flexibilität zu erkennen, erläuterte der VCÖ-Experte: "Die Menschen benutzen das am besten geeignete Verkehrsmittel für die jeweilige Strecke." Um dies zu fördern, müssten Schnittstellen wie Umsteigeknoten noch besser gestaltet werden. Als Beispiel nannte Blum überdachte Radabstellplätze bei Bahnhöfen und großen U-Bahn-Stationen, Car-Sharing-Standplätze im öffentlichen Raum oder SMS-Infoservices über die nächstgelegenen Citybike-Standorte oder Anschlussverbindungen. Wiens Stadtrat Rudolf Schicker zeigte sich zuversichtlich, den Radverkehrsanteil von derzeit fünf auf acht Prozent bis 2015 zu heben.

Nach der Bundeshauptstadt mit den geringsten Mobilitätsausgaben folgen übrigens Vorarlberg (420 Euro), Tirol (445 Euro) und Kärnten (450 Euro). Am meisten Geld geben die Burgenländer aus: Ein Haushalt bezahlt dort 545 Euro im Monat fürs Unterwegssein. (APA)