Kreativgeist Josef Ortner

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Wien - Kreativität und Grenzüberschreitung: Diese Attribute trafen auf Josef Ortner zu, der völlig überraschend im 53. Lebensjahr an einer Gehirnblutung gestorben ist.

Mit dem Standard verband ihn eine künstlerische Innovation. Ortners "museum in progress" begriff Tageszeitungen und Magazine als Museumsräume. Kunst wurde auf Zeitungsseiten aus- und vorgestellt. Mit der Unterstützung zahlreicher Sponsoren erschienen im Standard und eine Zeitlang auch im profil seit 1989 spezielle Kreationen von Künstlern wie Erwin Wurm, Peter Kogler, Gerwald Rockenschaub, Vito Acconci, Nancy Spero, Elke Krystufek, Nabuyoshi Araki, Valie Export. Eine zweite bedeutende künstlerische Kreation ist die jährliche Gestaltung des Bühnenvorhangs der Wiener Oper - gegen Widerstand durchgesetzt von Ioan Holender.

Bereits 1983 startete Ortner zusammen mit Kathrin Messner die "One World Foundation" in Sri Lanka - mit einer privaten Vorschule und einer Computerausbildung, finanziert durch eine Pension, aus deren Erlös die Lehrer finanziert wurden. Diese Pension ist zum Feriendomizil zahlreicher Künstler geworden. 

Nach dem Tsunami 2004, der die Anlage zerstörte, arbeitete Ortner am erfolgreichen Wiederaufbau des Projekts. (Gerfried Sperl, DER STANDARD/Printausgabe, 31.3.2009)