Monaco/Paris - Das Parlament des Fürstentums Monaco hat am Mittwochabend einem Gesetz zur Liberalisierung der äußerst strengen Abtreibungsgesetze zugestimmt. Demnach werde der Schwangerschaftsabbruch zulässig, wenn die Gesundheit der Schwangeren in Gefahr sei, starke Hinweise auf schwere Schädigungen des Fötus vorlägen oder wenn die Schwangerschaft Folge eines Verbrechens sei, berichtete Kathpress. Das neue Gesetz sehe unter anderem auch einen Ausbau der Beratung und Begleitung für schwangere Frauen vor.

Erzbischof Bernard Barsi von Monaco hatte den Entwurf unmittelbar vor der Parlamentsdebatte heftig kritisiert. Das Gesetz werde nicht nur in einigen Extremfällen zur Anwendung kommen, wie seine BefürworterInnen geltend machten. Es öffne vielmehr die Tür zu einer Entwicklung, die "das Schlimmste" befürchten lasse, erklärte Barsi.

Einspruch des Fürsten

Monaco gehörte bisher zu den Ländern mit den strengsten Gesetzen beim Schwangerschaftsabbruch. Abtreibung war in Monaco laut Kathpress bis dato nur bei Lebensgefahr für die Mutter erlaubt. Ein erster Versuch, die Regelungen zu liberalisieren, scheiterte 2007 am Einspruch der Regierung unter Fürst Albert II. (APA)