Wien - Die Zeitarbeiterbranche in Österreich stehe an einem Wendepunkt. In den nächsten Monaten werden einige der derzeit rund 1.800 Arbeitskräfteüberlasser "den Markt verlassen", so Powerserv-Austria-Vorstand Peter Lisowski bei einem Pressegespräch am Montag.

Während für die Beschäftigten die Attraktivität von Zeitarbeit in der Krise abgenommen hat, nahm sie für die Unternehmen leicht zu. Wichtigster Vorteil für die Firmen ist die Flexibilität. Die Unternehmen können schneller auf momentane Entwicklungen reagieren. Dadurch können Risiken minimiert werden und den Unternehmen werde geholfen, zumindest Fixarbeitsplätze abzusichern. Dies ergab eine vom Personalbereitsteller Powerserv bei OGM in Auftrag gegebene Studie über die aktuelle Lage der Zeitarbeit in Österreich.

Arbeitslosigkeit steigt

Die Zahl der arbeitslosen Leiharbeiter kletterte im März im Jahresvergleich im 47 Prozent auf 29.601 Betroffene. Gleichzeitig sank die Zahl der beschäftigten Zeitarbeiter laut Arbeitsmarktservice (AMS) um 24 Prozent oder um fast 17.000 auf fast 54.000 Zeitarbeiter.

Der größte Teil der Zeitarbeiter, die in der Krise ihren Job verloren haben, war in der Autozulieferindustrie beschäftigt. Leiharbeit gewinn aber in allen Bereichen des Wirtschaftslebens, auch in der Forschung, an Bedeutung.

Derzeit ist immer noch der größte Anteil, nämlich fast 37 Prozent, in der Industrie beschäftigt. 17 Prozent entfallen auf Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen, mehr als 10 Prozent auf den Bereich Handel, 7,2 Prozent auf Transport, Verkehr und Telekommunikation, 6 Prozent entfallen auf Information und Consulting und 2,3 Prozent auf Banken und Versicherungen. In der relativ großen Position Sonstige mit 16,5 Prozent sind unter anderem Forschungsprojekte enthalten. (APA)