Ende März wurde Karlheinz Miklin in Graz als erstem Jazzmusiker der mit saftigen 12.000 Euro dotierte "Karl-Böhm-Interpretationspreis" des Landes Steiermark zugesprochen. Ehre, wem Ehre gebührt: Gilt der 62-jährige Saxofonist, Bassklarinettist und Flötist doch seit 30 Jahren als Fixgröße der österreichischen Jazzszene, die - neben langjähriger Unterrichtstätigkeit an der Kunstuniversität Graz - auch auf konstante Live-Präsenz verweisen kann und immer wieder für bemerkenswerte CDs gut ist:

Soeben erschienen sind "Onda Alpin" (ORF) mit dem Quinteto Argentina und "Karlheinz Miklin Solo" (Extraplatte), wobei Letztere, aufgenommen in der Grazer Münzgrabenkirche, durch frei assoziierte Grübeleien berückt. Auf Tour befindet sich Miklin ab heute mit seinem internationalen Trio, dessen harmonisch entgrenzte, überraschungsreiche Gedankenflüge zuletzt im Rahmen der CD "In Between" beeindruckten: Neben Schlagzeug-Legende Billy Hart, einst bei Herbie Hancock und Miles Davis zugange, ist statt Ron McClure erstmals der Schweizer Heiri Känzig, in unseren Breiten durch seine Mitwirkung im "Vienna Art Orchestra" der 80er-Jahre sowie im Trio "Depart" bestens bekannt, für den guten Bass-Ton zuständig. (felb, DER STANDARD/Printausgabe, 28.04.2009)