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Lärm ist ein Stressfaktor für Erwachsene wie auch für Kinder

Foto: APA/dpa/Federico Gambarini

Der Alltag gibt Kindern permanent etwas auf die Ohren. Untersuchungen des deutschen Umweltbundesamtes (UBA) zur Lärmexposition und zu Lärmwirkungen bei 1.084 Kindern im Alter von acht bis 14 Jahren zeigen: Jedes achte Kind weist eine auffällige Minderung der Hörfähigkeit auf. Jedes sechste Kind wohnt an stark befahrenen Haupt- oder Durchgangsstraßen, wobei bei fast zwei Dritteln davon das Kinderzimmer zur Straße ausgerichtet ist. Im Vergleich zu repräsentativen Untersuchungen bei Erwachsenen sind die Kinder insgesamt jedoch weniger durch Straßenverkehrslärm belästigt.

Mehr Lärm bei niedrigem Sozialstatus

Jedes sechste der 11- bis 14-jährigen Kinder fühlt sich tags und jedes zwölfte nachts durch Straßenverkehrslärm belästigt. Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sind insgesamt stärker betroffen. "Wir sollten uns bewusst werden, dass wir in einer zu lauten Welt leben. Lärm ist ein Stressfaktor für Erwachsene wie auch für Kinder. Hohe Schallpegel führen zu Gehörschäden, die sich über das gesamte Leben hinweg summieren. Deshalb müssen wir besonders Kinder und Jugendliche vor Lärm schützen", sagt Thomas Holzmann, Vizepräsident des UBA.

Die Daten stammen aus zwischen 2003 bis 2006 durchgeführten repräsentativen Studien zur Umweltbelastung der Kinder in Deutschland. Hörtest, Blutdruckmessung, Befragung und Schallpegelmessung kamen in der Studie zum Einsatz. Die Erhebungen liefern in erster Linie eine Zustandsbeschreibung der Belastungssituation der Kinder auf äußere und verhaltensbedingte Lärmexpositionen und potenzielle Lärmwirkungen. (red, derStandard.at)